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Grüner Salon als Ort der Kultur in Frankfurt

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Von: Thomas Stillbauer

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Palmengartendirektorin Katja Heubach mit Jan-Berend Holzapfel vom Teehaus Ronnefeldt im Grünen Salon.
Palmengartendirektorin Katja Heubach mit Jan-Berend Holzapfel vom Teehaus Ronnefeldt im Grünen Salon. © Monika Müller

Der Palmengarten will Begegnung und Diskussion am illustren Platz ermöglichen. Eine Ausstellung zur Geschichte des Gartens lockt schon jetzt in die Villa Leonhardi.

Vor 152 Jahren wurde der Palmengarten eröffnet. Das muss gefeiert werden: mit einer Ausstellung über die Geschichte der Oase – im neuen Grünen Salon der Villa Leonhardi.

Na gut, gefeiert wurde das Jubiläum schon vor zwei Jahren, naheliegenderweise zum 150. Geburtstag. Aber weil zur Ausstellung damals so viele positive Rückmeldungen kamen, wie Direktorin Katja Heubach berichtet, sollte ein Ort her, an dem eine solche Schau zur Parkhistorie dauerhaft zu sehen ist. Dieser Ort ist nun der frisch in Grün getauchte Hauptsaal der Villa Leonhardi. Und wenn auch die Ausstellung nur etwa 20 Prozent dessen zeigt, was der Palmengarten vor zwei Jahren auffuhr, wie Projektleiterin Kirsten Grote-Baer schildert – einen Eindruck erhält das Publikum durchaus. Von den Anfängen in den 1860er Jahren, als Heinrich Siesmayer die berühmte Pflanzensammlung aus den Biebricher Wintergärten übernimmt, über den Start 1871 und die Anlage des „Neugartens“ mit Tennisplätzen, Schießpavillon und Fahrradbahn bis hin zu den Sanierungsprojekten in den 1990er Jahren unter Leitung von Matthias Jenny und der immer stärkeren Zuwendung zu Umweltschutzaspekten unter Direktorin Heubach.

Sie kündigt am Montag an, dass der Grüne Salon nicht nur an die Geschichte erinnern soll. „Wir haben einen neuen Kulturort im Palmengarten“, sagt sie. Unterschiedliche Formate soll der Salon abends beherbergen: Konzerte, Lesungen, Workshops. Und: „Wir denken daran, einen Art Think Tank einzurichten“, also einen Ort der Diskussion; einen Ort, an dem Ideen entstehen, die die Gesellschaft weiterbringen. Einen Ort auch, der zu Begegnungen anregt.

Als Kooperationspartner ist das Teehaus Ronnefeldt dabei. Es feiert heuer sein 200-jähriges Bestehen und ermöglichte mit seinem Beitrag die Renovierung des Salons. Er sei echter Frankfurter, sagt Inhaber Jan-Berend Holzapfel, und er erinnere sich gut an die Schulausflüge in den Palmengarten. Zunächst habe die Klasse gestöhnt – „aber dann wurde daraus die beste Biologiestunde, die ich je hatte“.

Eine weitere kleine Ausstellung im Foyer der Villa Leonhardi auf dem Palmengartengelände zeigt bis zum Jahresende die Geschichte des Teehandelsunternehmens. Bis Ende 2023 bieten die Partner zudem Ronnefeldt-Tee-Führungen im Palmengarten an. Schließlich kümmern sich die Gärtnerinnen und Gärtner dort auch um Teepflanzen – vor allem die mit dem Teestrauch verwandten Kamelien.

„Ich bin gespannt auf die künftigen Veranstaltungen hier“, sagt Katja Heubach und weist darauf hin, dass der Grüne Salon gleich „zweifach nachhaltig“ gestaltet worden sei: Einerseits habe das Team viele Materialien aus der Jubiläumsausstellung wiederverwendet. „Andererseits verstetigen wir das zum Jubiläum aufwendig erarbeitete Wissen für unser Publikum.“

Das Bistro in der Villa Leonhardi des Palmengartens ist dienstags bis samstags von 12 bis 15 Uhr geöffnet, sonntags von 12 bis 17 Uhr.

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