Großprojekt für Kinder: 1,5 Millionen Euro für Spielplatz in Sachsenhausen
Der Brückenspielplatz in Sachsenhausen soll für 1,5 Millionen Euro neu gestaltet werden – nach einem umfangreichen Beteiligungsverfahren.
Frankfurt – Die Stadt Frankfurt will für 1,5 Millionen Euro die Grünfläche und den Spielplatz zwischen Schifferstraße, Bodenstedt- und Gutzkowstraße, „Brückenspielplatz“ genannt, grundhaft erneuern und die Spielflächen neu aufteilen. Das Konzept für die Vorplanung stellten Inga Kramer und Stefanie Wendel vom Grünflächenamt am Freitag in der Bürgerfragestunde des Ortsbeirats 5 vor. Die Pläne wurden begrüßt, ernteten aber auch Kritik wegen mangelnder Kommunikation seitens der Stadt.
Seit 2016 will der Ortsbeirat, dass der in die Jahre gekommene Spielplatz neu gestaltet wird. Der Bolzplatz war lange wegen massiver Lärmbeschwerden nicht nutzbar. Da das Geld für ein solches Großprojekt lange nicht vorhanden war, glaubte schon keiner mehr daran. Im Haushalt 2022 waren plötzlich mehr Mittel für Neubau und Sanierung von Spielanlagen verfügbar. Und weil der Brückenspielplatz schon lange mit höchster Priorität bei der Stadt gelistet war, soll es schon in Kürze mit der Vorplanung losgehen: Eine Bürgerbeteiligung soll im März starten, bei der die Nutzer:innen des 11 200 Quadratmeter großen Areals, also die Kinder und Jugendlichen und Anwohner:innen, zu ihren Wünschen befragt werden – nicht nur für den Spielplatz, sondern auch für den viel genutzten Weg in Verlängerung der Brückenstraße und die Wiese auf dem ehemaligen Alten Friedhof. Auch Schulen und Kitas sollen mitmachen.

Großprojekt in Frankfurt: „Pop-up-Befragung“ auf dem Spielplatz in Sachsenhausen
„Wir wollen einen guten Nährboden schaffen, denn es gibt viele Bedürfnisse und Befindlichkeiten in Bezug auf den Platz“, sagte Kramer. Auf einer Liste sollten sich interessierte Institutionen und Vereine eintragen. Beauftragt mit dem Beteiligungsverfahren ist das Berliner Büro „Stadt Menschen Berlin“. Der Geschäftsführer Clemens Klikar war nicht anwesend, hatte aber eine Audio-Botschaft geschickt. Sein Team plane eine „Pop-up-Befragung“ auf dem Spielplatz, komme unangekündigt an mehreren Terminen im März und April nach Frankfurt, um auf dem Platz Ideen aufzunehmen. Im Mai und Juni soll eine offene Planungswerkstatt die Sache konkretisieren.
Daraufhin zeichne ein externes Landschaftsplanungsbüro den Entwurf, führte Kramer aus. Bei einer dritten Möglichkeit der Beteiligung im Juli soll der Entwurf vorgestellt und feingeschliffen werden. Der finale Entwurf solle im Herbst 2023 fertig sein. Es folgten die Bau- und Finanzierungsvorlage und schließlich der Bauantrag, sodass im Herbst 2024 mit den Arbeiten begonnen werden könne. Im Frühjahr 2025 könne der neue Brückenspielplatz fertig sein.
Dass ausgerechnet die Eltern-Initiative Sachsenhausen (E.I.S.), die mitten auf dem Platz das Spielhaus betreibt – erste Anlaufstelle für Kinder und Eltern vor allem in den Ferien – noch nicht über die anstehende Bürgerbeteiligung informiert war, sorgte für Kritik. „Ich habe heute zufällig von der Vorstellung im Ortsbeirat erfahren“, sagte der Vorsitzende Sébastien Daudin. Und nun solle es schon in drei Wochen losgehen.
Die Kinderbeauftragte von Sachsenhausen-Süd Christine Wendel-Roth, die ebenfalls noch nichts von den Plänen wusste, mahnte, „aktiv auf alle Gremien, auch etwa den Stadtteilarbeitskreis, in dem sich die Jugend-Träger treffen“, zuzugehen und sie einzubinden. (Stefanie Wehr)
Geld für Kunstsäule am Brückenspielplatz: Die Litfaßsäule am Brückenspielplatz in Sachsenhausen kann auch künftig Kunst zeigen.