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Großes Interesse an Wahl-Kompass der Frankfurter Rundschau

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Von: Georg Leppert

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So wird das Ergebnis dargestellt.
So wird das Ergebnis dargestellt. © Wahl-Kompass

Mehr als 20000 Menschen haben die Wahlhilfe genutzt. Nun gibt es eine erste Auswertung zur Frage, ob die Günthersburghöfe bebaut werden sollen.

Der Wahl-Kompass der Frankfurter Rundschau stößt auf große Resonanz. Mehr als 20 000 Menschen nutzten bisher das Angebot, ihre politischen Ansichten mit den Positionen der Parteien zur Kommunalwahl abzugleichen.

Entwickelt hat den Wahl-Kompass die Universität Münster. Die Frankfurter Rundschau schrieb dazu die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Listen an, die am 14. März in den Römer einziehen wollen. Sie sollten zu 30 Thesen Stellung nehmen. Anders als beim klassischen Wahlomaten hatten sie aber nicht drei, sondern fünf Möglichkeiten zu antworten: Stimme vollkommen zu, stimme zu, neutral, stimme nicht zu, stimme überhaupt nicht zu.

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Abgefragt werden beim Wahl-Kompass die Positionen zu allen wesentlichen kommunalpolitischen Feldern. Etwa Wohnungspolitik („Alle Mieten in der Stadt sollen in den nächsten fünf Jahren nicht erhöht werden dürfen“), Stadtplanung („Die Günthersburghöfe im Nordend sollen wie geplant gebaut werden“), Finanzen („Die Stadt muss massiv sparen, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen“) und Kultur („Das Kinder- und Jugendtheater soll im Zoo-Gesellschaftshaus gebaut werden“).

Ein weiterer Unterschied zum klassischen Wahlomaten: Die Nutzerinnen und Nutzer bekommen nicht einfach nur die Werte der Übereinstimmung mit den Parteien angezeigt. Vielmehr gibt es ein Bild, das an einen Kompass erinnert. Darauf sieht man die eigene Position (eher progressiv oder eher konservativ, eher wirtschaftlich links oder rechts) und die Positionen der Parteien angezeigt. Entsprechende Bilder lassen sich auch für einzelne Politikfelder erzeugen.

Projektleiter Norbert Kersting von der Universität Münster hat den Kompass zuvor vor allem bei Wahlen in Nordrhein-Westfalen eingesetzt. Beim Blick auf die Positionen der Parteien fällt dem Wissenschaftler auf, dass die Antworten der Grünen in Frankfurt deutlich konservativer ausfielen als etwa in Köln oder Essen. Gleiches gelte auch für die Positionen der CDU.

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Freiwillig und anonym konnten die Nutzerinnen und Nutzer einige Daten von sich mitteilen – etwa die Präferenz für eine bestimmte Partei. Dabei zeigte sich bei der Frage zu den Günthersburghöfen, dass die Grünen mit ihrer Ablehnung der Bebauung jenseits von versiegelten Flächen den Nerv ihrer potenziellen Wählerinnen und Wähler treffen. Weniger als acht Prozent der Menschen, die den Grünen nahestehen, stimmten der Aussage vollkommen zu, dass das Projekt wie ursprünglich geplant umgesetzt werden sollte. Bei den Anhänger:innen von CDU und SPD lag der Wert zwischen 13 und 14 Prozent. Abgelehnt wird die Bebauung von 34 Prozent der Grünen. Unter den Unterstützer:innen von CDU und SPD ist dieser Wert mit jeweils rund 28 Prozent deutlich niedriger.

Der Wahl-Kompass ist erreichbar unter: www.fr.de/wahlkompass

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