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Großes Besucherplus im Jüdischen Museum Frankfurt

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Der Regisseur Imo Moszkowicz dreht „Torquato Tasso“ - zu sehen in der Ausstellung „Ausgeblendet - Eingeblendet“ im Jüdischen Museum Frankfurt vom 14. Juli 2023 bis zum 14. Januar 2024.
Der Regisseur Imo Moszkowicz dreht „Torquato Tasso“ - zu sehen in der Ausstellung „Ausgeblendet - Eingeblendet“ im Jüdischen Museum Frankfurt vom 14. Juli 2023 bis zum 14. Januar 2024. © Jüdisches Museum Frankfurt

Das Jüdische Museum hat eine neue App entwickelt und stellt sein Programm vor – unter anderem zum 175. Geburtstag Wilhelm Mertons. Den feiert des mit einem Familientreffen.

Das Jüdische Museum Frankfurt hatte ein bisschen Pech mit seinem spektakulären Neubau am aufwendig restaurierten Rothschildpalais – fiel doch die Eröffnung im Oktober 2020 mitten in die Pandemiezeit. Nach nur elf Tagen wurde die Ausstellung geschlossen, 2021 war es nur einige Monate im Sommer geöffnet.

Doch obwohl auch 2022 noch Einschränkungen galten, war das Publikumsinteresse im vergangenen Jahr bereits groß - rund 76 400 Menschen wollten die Sammlung sehen, die sich mit jüdischer Kultur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart befasst. Im neuen Jahr wächst das Interesse weiter: Der Januar 2023 sei der bisher besucherstärkste überhaupt gewesen, berichtete Museumsleiterin Mirjam Wenzel am Montag bei der ersten Pressekonferenz des Museums seit Beginn der Corona-Pandemie. „Wir sind zuversichtlich, dass es weiter bergauf geht“, sagte sie.

Das große Interesse dürfte nicht nur an der gut gemachten neuen Dauerpräsentation liegen, sondern auch an der spannenden aktuellen Ausstellung über vier vergessene jüdische Künstlerinnen der Moderne, die nun um sechs Wochen bis zum Pfingstmontag, 29. Mai, verlängert wurde. Ganz neu ist die App des Museums, die eine virtuelle Museumsführung in verschiedenen Längen möglich macht, unter anderem in Gebärden- und leichter Sprache. „Das war sehr aufwendig“, sagte Wenzel.

Für das neue Jahr plant das Museum eine ganze Reihe weiterer Ausstellungen. Zum 175. Geburtstag des Frankfurter Unternehmers und Mäzens Wilhelm Merton am 14. Mai kommen nicht nur Nachkommen des Industriellen aus der ganzen Welt zu einem großen Familientreffen ins Museum, es ist auch der Startschuss für eine Kabinettausstellung, zu sehen bis 7. Januar 2024. Sie beschäftigt sich unter anderem mit seiner Konversion zum Christentum, mit der von ihm geleiteten Metallgesellschaft und mit seinem sozialreformerischen Wirken.

Eine „Pop-Up-Ausstellung“ zu 175 Jahren Paulskirche ist vom 17. bis 21. Mai vor dem Museum aufgebaut und wandert dann weiter an verschiedene Orte in der Stadt. Sie hat ihren Schwerpunkt auf der Nachkriegszeit. „Uns war wichtig, die Paulskirche als Ort der bundesrepublikanischen Geschichte zu betrachten, vom Friedenspreis für Martin Buber bis zur Paulskirchenrede Martin Walsers“, sagte Wenzel. Eine zweite Pop-Up-Ausstellung rekonstruiert die heute im Stadtbild nicht mehr wahrnehmbare Judengasse mit teils noch nie gezeigten archäologischen Fundstücken (13. bis 30. April)

In Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum beschäftigt sich vom 14. Julia an „Ausgeblendet – Eingeblendet“ mit der jüdischen Filmgeschichte der Bundesrepublik – unter anderem geht es um Exil und Rückkehr, Stars wie Lilli Palmer oder Peter Lorre, um Regisseurinnen und Produzenten.

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