Diesterwegschule zieht an die Schloßhecke

An der Schloßhecke entsteht derzeit das Ausweichquartier für die Diesterwegschule. Sie zieht in den Sommerferien in die bunten Pavillons. Das alte Gebäude muss saniert und erweitert werden.
Wer regelmäßig auf der Rosa-Luxemburg-Straße gen Norden unterwegs ist, der konnte dem Ausweichquartier der Diesterwegschule in den vergangenen Wochen beim Wachsen zusehen. Führt die Straße doch direkt vorbei an dem Gelände auf der Schloßhecke, auf das die Einrichtung nach den Sommerferien ausgelagert werden soll. An den Ort, an dem bis September vergangenen Jahres noch die Pferde des Ponyhofes zu Hause waren.
„Die Stahlcontainer der Auslagerung für die Diesterwegschule sind komplett gestellt. Der Innenausbau läuft zurzeit und wird voraussichtlich Mitte Juni abgeschlossen sein“, erklärt Jetta Lüdecke, Büroleiterin von Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD). Derweil seien die Arbeiten für die Freianlagen seit kurzem veröffentlicht und würden absehbar „bis Ende Mai“ vergeben beziehungsweise beauftragt werden. „Die Ausführungen der Freianlagen beginnen dann ab Mitte Juni und werden voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein“, so Lüdecke.
Für die Diesterwegschule bedeutet dies, dass sie wie geplant in den letzten zwei Wochen der Sommerferien umziehen kann, die neuen Erstklässler der Grundschule werden damit bereits an der Schloßhecke und nicht mehr im Mühlgarten eingeschult.
Mit dieser Nachricht endet für die Schule eine in den letzten Jahren nicht enden wollende Geschichte. So ist schon seit mehr als 15 Jahren klar, dass das 1926 erbaute Hauptgebäude saniert und erweitert werden muss. Es war Anfang 2017, als bei der Schulgemeinde die Hoffnung aufkeimte, dass es endlich vorangeht. Zwei Jahre würde die Bauzeit dauern, wurde ihr damals mitgeteilt, schon im Sommer sollten die Arbeiten ausgeschrieben werden. Man brauche nur noch ein Areal, zwischen 1500 und 2000 Quadratmeter groß, auf das die Schule mit ihren rund 500 Schülerinnen und Schülern ausgelagert werden könnte. Die vom Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) präferierte Bleichwiese, nur fünf Minuten Gehweg vom jetzigen Standort der Grundschule entfernt, fiel durch, weil es sich um ein schützenswertes Feuchtbiotop handelt. Die Stadt suchte weiter, schlug das Areal an der Schloßhecke vor, was jedoch beim Ortsbeirat durchfiel.
Zwischenzeitlich sollte die Schule gar nach Bockenheim, in die bis dato noch von der Franckeschule genutzten Container ziehen. Auch dagegen gab es Proteste – vor allem von den Eltern. So fiel die Entscheidung der Stadt letztlich doch auf die Schloßhecke. Was für den dort seit 20 Jahren ansässigen Ponyhof bedeutete, Abschied zu nehmen. Weil sich kein Grundstück in der Stadt fand, zog es die Betreiberinnen bis nach Osthessen.
Schulleiterin Solmaz Heidlindemann, die im Sommer 2020 die Nachfolge von Petra Sturm-Hübner angetreten hatte, hatte von Anfang an betont, dass sie das Grundstück auf der Schloßhecke als Ausweichstandort für die Schule präferiere. Ebenso, wie wichtig die Sanierung für die Einrichtung sei. So sei das fast 100 Jahre alte Gebäude nicht nur sanierungsbedürftig, es fehlte auch an Räumen für die stets steigenden Schülerzahlen.
Für den Neubau werde derzeit die finale Planungsphase abgeschlossen, sagte Jetta Lüdecke, die Bau- und Finanzierungsvorlage befinde sich in Vorbereitung. Erst mit der Vorlage des notwendigen Stadtverordnetenbeschlusses könnten allerdings ein Bauzeitplan aufgestellt und weitere Aussagen wie über die Kosten getroffen werden. Erste Arbeiten wären in Fällen wie der Diesterwegschule grundsätzlich die Schadstoffsanierungen im Bestandsbau, im Anschluss folgten dann die Abbruch- und Rohbauarbeiten.