1. Startseite
  2. Frankfurt

Weiterer Tiefschlag für die Zeil in Frankfurt: Karstadt macht dicht

Erstellt:

Von: Kathrin Rosendorff, Steven Micksch

Kommentare

Bald bleiben die Türen von Galeria auf der Zeil dauerhaft geschlossen.
Bald bleiben die Türen von Galeria auf der Zeil dauerhaft geschlossen. © dpa

Die Galeria-Filiale auf der Zeil wird bereits Anfang 2024 schließen. Das Pendant an der Hauptwache darf aber weiter machen. Auch Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach verlieren Geschäfte.

Der frühere Karstadt auf der Frankfurter Zeil soll schon Ende Januar 2024 schließen. Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof plant von den noch 129 Filialen 52 zu schließen, teilte der Gesamtbetriebsrat des Konzerns am Montag mit. Von den Einsparungen werden auch sieben hessische Häuser betroffen sein.

240 Beschäftigte in Frankfurt von Schließung betroffen

Die Schließung der Filiale auf der Zeil geschieht ein Jahr zeitiger als in einer früheren Übereinkunft beschlossen. Das bestätigte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Katja Deusser der FR. „Ein Jahr früher zu schließen, ist ein Schlag ins Gesicht für die Mitarbeiter. Einige hatten gehofft, dass es auch nach 2025 weitergeht – zumindest auf einer kleineren Fläche.“ Knapp 240 Mitarbeitende seien betroffen. „Aber auch die Menschen, die in den Shops arbeiten, die nicht zur Galeria gehören – wie im Asialaden – verlieren ihre Jobs.“

Die Frankfurter Filiale blieb am Montagnachmittag wegen einer Betriebsversammlung geschlossen. Der Galeria an der Hauptwache (ehemals Kaufhof) soll erhalten bleiben. Mit der Ankündigung ist die Zukunft der Kaufhäuser aber noch nicht final. Dem Sanierungskonzept muss am 27. März nun auch noch die Gläubigerversammlung zustimmen.

Wiesbaden und Darmstadt verlieren je eine Galeria-Filiale

Doch auch für andere hessische Städte hatte der Warenhauskonzern am Montag schlechte Nachrichten parat. Von 15 noch bestehenden Filialen sollen sieben geschlossen werden. Bereits Ende Juni dieses Jahres werde es laut Ankündigung Offenbach und die Wiesbadener Filiale in der Kirchgasse erwischen. Ende Januar 2024 folgen dann neben der Frankfurter Filiale auch Hanau, Limburg, Viernheim und das Darmstädter Geschäft am Weißen Turm.

Die acht übrig bleibenden Standorte sind neben jenem an der Frankfurter Hauptwache auch Bad Homburg, Darmstadt am Luisencenter, Wiesbaden am Mauritiusplatz, die Filiale im Main-Taunus-Zentrum sowie in Fulda, Gießen und Kassel.

Lange Zeit mit Ängsten der Beschäftigten gespielt

Die ersten Reaktionen auf die Pläne waren von Enttäuschung geprägt. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) sagte: „Das ist schwer zu ertragen.“ Bis zuletzt hatten die Beschäftigten in allen Filialen gehofft, dass Schließungen sie verschonen. Die Gewerkschaft Verdi hatte immer wieder kritisiert, dass mit den Ängsten der Menschen gespielt werde, weil der Inhalt einer Schließungsliste nur im Konzern bekannt war.

Auch interessant

Kommentare