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Frühlingsfest in Zeiten der globalen Krisen

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Von: Timur Tinç

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FOTO TAGESSATZ © Rolf Oeser

Empfang von Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg im Gesellschaftshaus des Palmengartens.

Der Frühlingsempfang von Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) ist von seiner Idee her ein Anlass, um unbeschwert und fröhlich zusammenzukommen. „Den Frühling in sein Herz“ zu lassen, wie es Eskandari-Grünberg formuliert. Im Foyer des Gesellschaftshauses des Palmengartens war der Haft Sin aufgestellt. Die festlich geschmückte Tafel gehört zum persischen und kurdischen Frühlings- und Neujahrsfest Nouruz oder Newroz traditionell dazu. Im Saal selbst standen am Montagabend bei den rund 400 Gästen jedoch die globalen Krisen im Vordergrund. „Selten war die Last der Welt so schwer zu spüren wie in den vergangenen Monaten“, sagte Eskandari-Grünberg.

Sie nannte das Erdbeben in der Türkei und in Syrien, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Schreckensherrschaft der Taliban und die afghanischen Frauen, die im Stich gelassen worden seien, die iranische Bevölkerung, die gegen das Mullah-Regime einen mutigen Kampf führe. „Wir wissen in Frankfurt ganz genau, dass diese Krisen, Konflikte und Kriege nicht irgendwo geschehen, sondern dass wir in einer globalisierten Welt alle Nachbarinnen und Nachbarn sind.“

Die Bürgermeisterin dankte den Menschen, die sich ehrenamtlich für die mittlerweile 14 000 geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer engagiert haben. Wöchentlich gebe es Protestkundgebungen in Frankfurt gegen das iranische Regime. Immer mit der Hoffnung verbunden, dass in diesen Ländern der Frühling Einzug halte. „Ein Neuanfang, eine Feier des Lebens, eine Gesellschaft der Demokratie und der Freiheit – das wünschen sich so viele Menschen gerade überall auf der Welt“, so Eskandari-Grünberg.

Am Samstag will die Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland (Kon-Med) Newroz nachträglich mit mehreren Tausend Menschen auf dem Rebstockgelände zwischen 12 und 18 Uhr feiern. „Das diesjährige Newrozfest steht abermals im Zeichen des Kampfes zwischen autoritären Regimen im Nahen Osten wie der Türkei oder dem Iran und den widerständigen Völkern“, teilt der Verein mit.

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