Frankfurts digitalisiertes Café

Bei „Gugelhupf und du“ bestellen und bezahlen die Gäste wie in einem Online-Shop. Das Gastronomiekonzept ist in Frankfurt neu entstanden.
Sein Name ist Programm im Café „Gugelhupf und du“. Der kranzförmige Napfkuchen ist allgegenwärtig: zum Frühstück, in der Variante Schwarzwälderkirsch oder auf die herzhafte Art wie ein Burger, belegt mit Lachs oder Hähnchenbrust. Speziell für den hessischen Gaumen wurde der Handkäs-Gugelhupf kreiert.
Im Einkaufszentrum Skyline Plaza hat der deutschlandweit zweite Standort des Café-Restaurants mit Bäckerei eröffnet. Hinter dem Gastronomiekonzept steht eine Konzerntochter des Bielefelder Nahrungsmittelherstellers Dr. Oetker. Ein Ort für alle und ein Platz zum Wohlfühlen soll der wie eine Wohnstube mit Küchenutensilien dekorierte Gastraum sein. Das Kommen und Gehen im Einkaufszentrum, das sich vor den Fenstern abspielt, ist dem Blick entrückt.
Zeit für die Gäste
Der Besuch im Café hat allerdings mehr mit Shopping zu tun, als beim Hereinkommen zu erwarten wäre. Die Bedienung tritt erst in Aktion, wenn die Bestellung digital abgeschickt und bezahlt worden ist. Zu diesem Zweck liegen auf den Tischen Bestellterminals, die einem Smartphone ähneln. Aus dem Menü der „Tischfee“ genannten Geräte wählen die Gäste Speisen und Getränke aus wie in einem Online-Shop und legen sie in den Warenkorb. Zusätzlich können Informationen über Inhaltsstoffe und Allergene der Produkte abgefragt werden, und der Anwender erfährt, ob die gewählten Snacks, Süßspeisen oder Kuchen noch verfügbar sind.
Am Ende des Bestellvorgangs zahlt der Kunde die Rechnung elektronisch. Bargeld gehört der Vergangenheit an. Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ist das digitale Bestellsystem ein Schritt in die gastronomische Zukunft. „Unsere ,Tischfee‘ passt hervorragend in die Zeit, da sie den Bestell- und Bezahlvorgang hygienischer macht“, erläutert Thierry Krauser, der bei Dr. Oetker für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Die Geräte werden nach jedem Gast desinfiziert und gereinigt.“ Es sei nicht beabsichtigt, durch den Einsatz der Technik Personal zu sparen. Der Manager spricht von einem Mehrwert. Die „Tischfee“ schaffe zusätzlichen Komfort für die Cafébesucher:innen, und dem Team bleibe mehr Zeit für persönlichen Kontakt, Beratung und fürs Plaudern. Das Gemeinschaftserlebnis erklärt die Betreibergesellschaft Dr. Oetker Hospitality zum Bestandteil ihres Konzepts, mit dem sie im Juli in Frankfurt an den Markt ging. Das erste Café entstand im Thurn-und-Taxis-Palais in der Innenstadt.
Das Rhein-Main-Gebiet mit der Metropolregion Frankfurt bietet optimale Bedingungen für die Einführung eines neuen Gastronomiekonzepts, sagt Krauser und verweist auf Einwohnerzahl und Internationalität der Messestadt, auf die hohe Gastronomiedichte und ihre Attraktivität für Touristinnen und Touristen. Anders als es vielleicht zu erwarten wäre, so sagt er, „geht es nicht darum, Dr. Oetker-Produkte zu bewerben“. In den Cafés „kommen keine Convenience-Produkte auf den Teller, sondern ausschließlich frisch in der eigenen Backstube mit angeschlossener Küche zubereitete Gerichte“. Klassiker der Marke würden aber selbstverständlich als Zutat verwendet.
Das Café im Skyline Plaza, Europaallee 6, hat werktags geöffnet von 10 bis 20 Uhr, sonntags von 10 bis 15 Uhr. Öffnungszeiten im Thurn-und-Taxis-Palais: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr, www.gugelhupf-und-du.com