Frankfurter Prinzenpaar: Närrische Geschwister

Das neue Frankfurter Prinzenpaar heißt Max II. und Maria I. Die beiden sind Bruder und Schwester und gelten als eines der jüngsten Prinzenpaare in der Frankfurter Fastnachtsgeschichte.
Die Lackschuhe von Prinz Max II. glänzen. Das Lächeln des 21-Jährigen ist auch schon prinzenmäßig. In wenigen Minuten bekommt er seine Feder an die Kappe gesteckt. Seine Prinzessin Maria I., die auch seine Schwester ist, freut sich, dass sie so schön zurechtgemacht wurde von ihrer persönlichen Friseurin. „Jede einzelne Locke hat sie gedreht, das ist schon ein besonderes Gefühl“, sagt die 19-Jährige. Sie hat sich gerade an der Goethe-Uni beworben, um Humanmedizin zu studieren. Jetzt ist sie aber auf jeden Fall erstmal die neue Prinzessin des Frankfurter Prinzenpaars.
Ihre Mutter, die mal Frankfurter Apfelweinkönigin war, macht noch schnell vor der ersten Pressekonferenz Fotos für die 91-jährige Uroma des Prinzenpaars. Ach ja, der Uropa war auch mal Prinz, aber in Köln.
Ob es das erste Frankfurter Geschwister-Prinzenpaar ist, da ist sich Axel Heilmann, der Präsident des Großen Rats der Frankfurter Fastnachtsvereine, am Donnerstag, dem 11.11. 2021, nicht ganz sicher. Er erinnert sich zumindest an kein anderes.
Der Papa der beiden ist Thomas Metzmacher, Chef des Prinzlichen Hauses, der Eselei, die neue Gaststätte im Nordwestzentrum. Bekannter ist das Apfelwein-Lokal der Familie „Zum Lahmen Esel“ in Niederursel. Das Prinzenpaar arbeitet im Familienbetrieb mit, also auch in der Eselei. Mit bürgerlichen Namen heißt Max II. Max Metzmacher. Seit Sommer wisse er schon, dass er Prinz werde, habe das aber niemandem außer seiner Familie und seiner Freundin verraten.
Geboren ist er im Marienkrankenhaus, nach der Schulzeit macht er zunächst eine Ausbildung zum Automobilkaufmann, doch seit er mit seinen Geschwistern im Lahmen Esel fangen spielte, steckt ihm „die Gastronomie im Blut“. Deswegen arbeitet er im Familienbetrieb. Er liebt die Eintracht und hat, seit er sechs Jahre alt ist, eine Dauerkarte für die Heimspiele.
Wie bei allen Geschwistern gebe es mal „Zank“, aber eben auch „viel Spaß“, betont Max II. Seine Schwester nickt. Gilt es aber eigentlich nicht eher als uncool in der jungen Generation, ein Prinzenpaar zu sein? „Schon, aber das ist mir egal“, sagt Max II. Angst, dass ihre Regierungszeit coronabedingt doch sehr eingeschränkt ausfallen könnte, haben beide nicht. Sie freuen sich und geben sich optimistisch.
Maria I. heißt mit bürgerlichem Namen Maria Jona Metzmacher. Sie sei sehr taff und wisse, was sie wolle, deswegen sei sie total geeignet für das Prinzessinnen-Amt, so trägt es Heilmann vor. Maria I. hat das Lessing-Gymnasium absolviert und besuchte auch die Highschool in Minnesota. Ihre Hobbys: Lesen, ehrenamtlich Kinder im Bodenturnen trainieren, Nachhilfe geben in Englisch und Mathe, Klavierspielen und Reisen.
Das Motto der beiden: „Es isst und trinkt die Narretei in Frankfurts neuer Eselei.“