Frankfurter Ordnungsdezernentin streitet für Personal

Bei der Feuerwehr fehlen Beschäftigte – ebenso wie bei der Stadtpolizei.
Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP) hofft auf mehr Stellen bei Stadtpolizei und Branddirektion. Im Sicherheitsausschuss der Stadtverordneten machte Rinn am Montag an mehreren Stellen deutlich, dass sie mehr Personal braucht.
Rinn berichtete von der Umstrukturierung in der Leitstelle der Feuerwehr. Dort wurde zu Jahresbeginn ein neues Schichtmodell eingeführt, um das hohe Aufkommen an Notrufen zu bewältigen. Das Konzept habe sich bewährt – allerdings mit Folgen für die Feuerwachen. Diese hätten Personal an die Leitstellen in Eckenheim abgeben müssen, so Rinn. Diese Entwicklung führe dazu, dass vermehrt Überstunden anfielen. Dabei hätten die etwa 1200 Beschäftigten der Branddirektion Ende des vergangenen Jahres bereits 435 000 Überstunden angesammelt.
Ohne weiteres Personal fielen jährlich 140 000 weitere Stunden an, sagte Rinn. Angesichts der „ohnehin zu dünnen Personaldecke“ wäre das nicht zu verantworten.
Mehr Stellen möglich
Die Stadtverordnete Monika Christann (Linke) zeigte sich erschreckt über diese Entwicklung. Rinn sage regelmäßig, dass die Feuerwehr mehr Stellen brauche – aber im Haushalt seien keine vorgesehen.
Dennoch gibt es Hoffnung für Rinn. Der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen, Christoph Rosenbaum, kündigte einen Vorstoß der Koalition an. Die Branddirektion soll mehr Personal bekommen – ins Detail wollte Rosenbaum allerdings nicht gehen.
Bedarf sieht Annette Rinn auch bei der Stadtpolizei. Das wurde nach dem Auftritt eines Bewohners aus Alt-Sachsenhausen in der Bürgerrunde des Ausschusses deutlich.
Der selbstständige Fotograf, der sein Atelier und seine Wohnung in der Kleinen Rittergasse hat, sprach von infernalischem Krach, gerade an den Wochenenden. In seiner Wohnung habe er bis zu 85 Dezibel gemessen, was dem Lärm eines motorisierten Rasenmähers entspreche. An den Wochenenden schlafe er deshalb regelmäßig im Hotel oder bei Bekannten, so der Fotograf. Seit dem Ende der Corona-Pandemie habe die Lärmbelastung durch die Gaststätten und das Partyvolk dramatisch zugenommen.
Stadtpolizei kommt nicht
Die Stadtpolizei sei ihm keine Hilfe, beklagte der Sachsenhäuser. An der eigentlich rund um die Uhr besetzten Hotline erreiche er entweder niemanden. Oder aber er bekomme gesagt, die Task Force, die zu Einsätzen ausrücken soll, habe keine Kapazitäten.
Rinn bestätigte, dass es auch bei der Stadtpolizei personelle Probleme gebe. Nur zwei Streifenwagen seien für solche Einsätze verfügbar. Auch hier brauche es weitere Stellen.