Frankfurter Modelabel „Rocket Science“: bequem, aber trotzdem stylish

Im ersten Lockdown 2020 kam Dennis und Julie Ramaty die Idee zur eigenen Modekollektion. Sie soll sowohl Homeoffice-, als auch ausgehtauglich sein.
Gemütliche, bequeme Klamotten, die trotzdem etwas hermachen – das ist das Ziel von Dennis und Julie Ramaty. Das Ehepaar hat die Marke „Rocket Science“ gegründet mit Kleidung, die gut fürs Homeoffice und dennoch ausgehtauglich sein soll.
Die Idee zu der Marke kam den beiden Frankfurtern während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, als sich viele im Homeoffice befanden und das Leben sich zum Großteil in den eigenen vier Wänden abspielte. „Plötzlich waren die Leute nur noch zu Hause und haben sich schlechter gekleidet. Jogginghosenflair hat Hemd und Anzug komplett abgelöst“, erinnert sich Dennis Ramaty. „Wir haben festgestellt, dass ein Streetwearlook, also tragbare bequeme Kleidung, in der man sich nicht verstecken muss, für eine Altersgruppe über 20 auf dem Markt fehlt.“ So sei die eigene Marke Rocket Science entstanden. Die ersten beiden Kollektionen wurden in diesem Sommer vorgestellt.
Clean, zurückhaltend und minimalistisch sollen die Teile sein, ohne große Prints. Alle sind unisex, also für alle Geschlechter gleichermaßen gedacht, und sollen alle Altersklassen ansprechen. Es gibt T-Shirts, Pullis, Hoodies, Jogginghosen, Bomberjacken, aber auch Mützen und Schals. Als nächstes sind Cargohosen mit Jeggingstoff und Sneaker geplant.
Modeserie
Im Juli 2021 fand die erste Frankfurt Fashion Week statt – pandemiebedingt allerdings als rein digitale Veranstaltung.
Im Januar 2022 sollen dann erstmals die Messen Premium, Seek, Neonyt und The Ground sowie die Laufstegpräsentationen in der Mainmetropole ausgerichtet werden. Aber kann Frankfurt Mode?
In unserer Serie stellen wir regelmäßig lokale Designerinnen, Modemacher und Ladenbesitzerinnen vor. Sportmarkengründer, Handtaschendesignerinnen und Schuhmacher sind ebenso dabei wie Fashion-Influencer-innen. jkö/rose/hsr
Allen Stücken gemein ist, dass sie zeitlos und vielseitig kombinierbar sein sollen. Die Farben sind gedeckt, die meisten Teile sind in Weiß, Schwarz, Grau und Khaki zu haben. Nur bei den T-Shirts gibt es eine Ausnahme, hier wird es auch mal bunt mit knalligen Pink- und Gelbtönen. Und genau die gehören auch zu den am meisten verkauften Teilen. Sie gehören zur „Icon-Linie“, die es immer geben soll. Die zweite, parallel erschienene Kollektion „Rocket Scientist“ ist hingegen limitiert. Ihr Ziel: bezahlbare Kleidung, die den Puls der Zeit trifft. Ein T-Shirt der Icon-Linie kostet 40 Euro, die Pullis 60 Euro und die Bomberjacke ist für 100 Euro zu haben. Verkauft werden die Kollektionen über den eigenen Onlineshop, über Instagram und den Conceptstore des Schwesterunternehmens Sportissimi im Nordend.
Der Conceptstore gehört Dennis Ramaty, der die finanziellen Expertise einbringt und eine große Unternehmensgruppe führt, während Julie Ramaty Textilbetriebswirtschaft studiert hat – ideale Bedingungen für den Start eines eigenen Modelabels, wie der Gründer findet. „Wir machen das gerade wirklich aus Spaß“, sagt der 45-Jährige.
„Wir haben keinen Druck, mit der Marke direkt Geld zu verdienen. Und man ist erfolgreicher, wenn man nicht so viel Druck hat.“ Für ein neues Label sei der Start aber „verhältnismäßig richtig erfolgreich“ verlaufen. Hinter Rocket Science steht ein siebenköpfiges Team, das Entscheidungen gemeinsam treffe, sagt Dennis Ramaty. „Rocket Science ist für uns alle ein Leidenschaftsprojekt. Man merkt die Liebe zum Detail.“
Doch was bedeutet eigentlich der Name der Marke? „Rocket Scientists sind Menschen, die nach den Sternen greifen und Großes erschaffen wollen“, sagt Dennis Ramaty. „Es sind Macher, die sich nicht vom vermeintlich Unmöglichen aufhalten lassen, und so Stück für Stück die Welt verändern.“
Bis auf die Bomberjacke seien die Teile plastikfrei, produziert wird in Fernost, der Türkei und in Portugal. Um einen Teil zur Retourenvermeidung und zu nachhaltiger Verwertung beizutragen, ist Rocket Science Partner von Retourenregister e.V. und wurde mit dem Nachhaltigkeitssiegel „Save our Returns“ ausgezeichnet. Außerdem werden Retouren, die nicht weiterverkauft werden können, zum Beispiel weil sie leichte Verschmutzungen haben, an die Organisation „Stützende Hände“, die Obdachlosenprojekte in Frankfurt unterstützt, gespendet. „Die Sachen sind ja noch gut, Wegschmeißen wäre kriminell“, sagt Dennis Ramaty. „Und warum sollen wir mit der Hilfe in die Ferne schweifen? Wir wollen was für unsere Stadt tun.“
