Frankfurter Feuerwehr warnt bei Gefahren die Bevölkerung auch über Bildschirme in Bahnstationen

Feuerwehr warnt die Menschen in Frankfurt bei Chemieunfall, Großbrand oder Hochwasser über Bildschirme in U-und S-Bahnstationen.
Neugierig schauen ein paar Fahrgäste, als sie am Donnerstagmittag an der Konstablerwache aus der U7 Richtung Bergen-Enkheim steigen und plötzlich direkt am Gleis Kameramenschen und Leute mit Mikros erblicken. Es ist kein Unfall passiert, es gibt auch keinen Bombenfund. Die Frankfurter Feuerwehr präsentiert bei einer Pressekonferenz stolz, dass sie mit ihrem satellitengestützen Warnsystem nicht nur Warn-Apps, sondern nun auch wie hier an der Konstablerwache die digitalen Info-Leinwände bei Notfällen steuern kann.
„Ob bei Chemieunfall, Großbrand, Hochwasser – wenn in Frankfurt eine ernsthafte Gefahr für Leben oder Gesundheit droht, sollen so schnell wie möglich alle potenziell Betroffenen gewarnt werden. Es ist ein zusätzlicher Kanal, die Menschen zu erreichen“, erklärt Markus Röck, Direktionsbereichsleiter der Frankfurter Feuerwehr. „Diese Screens könnten wir auch nutzen, wenn beispielsweise wie neulich die Notfallnummern 112 und 110 ausgefallen sind.“
Insgesamt sind in Frankfurt 290 dieser digitalen und damit ad-hoc bespielbaren Informationsflächen durch die Kooperation mit dem Unternehmen Ströer an die Warninfrastruktur angeschlossen. In der Leitstelle der Feuerwehr in Eckenheim befindet sich die satellitengestützte und damit ausfallsichere Station für das nationale Warnsystem MoWaS. Diese wird vom Land Hessen zur Verfügung gestellt. Schon lange werden damit bereits Radio- und Fernsehsender mit den Warnmeldungen zur zeitnahen Weiterverbreitung versorgt. Mehr als 40 dieser nun neu angeschlossenen digitalen Stadtinformationsflächen finden sich in Frankfurt allein an den U- und S-Bahnsteigen.
Frankfurt ist die erste Stadt, in der mittels dieser Displays in allen drei Gefahrenstufen gewarnt werden kann. Das Warnsystem MoWaS unterscheidet in „Gefahreninformation“ (niedrigste Stufe, zum Beispiel eine Bombenentschärfung mit einigen Tagen Vorlauf), „Gefahr“ (mittlere Stufe, zum Beispiel bei Starkregen in kritischen Mengen) und „extreme Gefahr“ (höchste Stufe, zum Beispiel extremes Hochwasser mit akuter Lebensgefahr).
Zudem soll ein flächendeckendes Netz von Sirenen in Frankfurt aufgebaut werden.