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Aufforstung
Frankfurter Ersatzgrün wächst oft außerhalb der Stadt
- vonThomas Stillbauerschließen
Magistrat berichtet über Aufforstungen. Die Fläche in Frankfurt ist knapp – auch für den gerodeten Wald, der nachgepflanzt werden muss.
Wo sind eigentlich die vorgeschriebenen Aufforstungen, wenn mal wieder Bäume für Baugebiete gerodet wurden? Die Frage wird oft gestellt – jetzt hat der Frankfurter Magistrat darauf einige Antworten gegeben.
Für den Bau des Flughafen-Stadtteils Gateway Gardens sei beispielsweise seit 2006 knapp ein Hektar Wald gefällt worden; gut das Dreifache – 3,3 Hektar – seien dafür bereits von 2007 bis 2009 in Kalbach und am Fechenheimer Mainbogen als Ersatz aufgeforstet worden. Die Verlegung der S-Bahnlinien 8 und 9 via Gateway Gardens fraß demnach 2014 deutlich mehr Wald: durch 4,4 Hektar dauerhafte und 3,2 Hektar zeitweise Rodung. Derzeit laufe die Renaturierung samt Aufforsten auf dem Gelände der alten Bahnstrecke: rund 5,2 Hektar.
Nachzulesen ist das im Magistratsbericht B 626. Er beantwortet eine Reihe von Fragen der schwarz-rot-grünen Koalition. Für 1,8 Hektar Wald, die dem Schulstandort Westhausen weichen mussten, wächst der größte Teil auf einem früheren Militärgelände bei Darmstadt nach, der kleinere ab 2022 im Fechenheimer Mainbogen. Dort ist auch Ersatz für 267 Quadratmeter Wald, die der Einfahrt zur DFB-Akademie von der Kennedyallee im Weg standen. Das Waldstück, in dem nun das Leistungszentrum der Eintracht wächst – 1285 Quadratmeter – soll dagegen unmittelbar vor Ort nach Bauende wieder aufgeforstet werden.
Insgesamt 7,87 Hektar Wald sind der Stadt laut Bericht seit 2012 für Neubauten und Infrastruktur zeitweise verlorengegangen. Die Aufforstung geschieht zum geringeren Teil (1,61 Hektar) auf Fremdeigentum außerhalb Frankfurts, der Rest in der Stadt oder auf städtischem Eigentum. Zeitnah geschehe das aber selten, betont die Stadtregierung – es fehle an Flächen. Kaum ein Flecken Boden sei noch nicht verplant. Darum kann der Magistrat zurzeit auch keine geeigneten Flächen für Aufforstungen nennen, wie sich die Koalition dies gewünscht hatte.