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Frankfurter Bands müssen warten

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Von: Thomas Stillbauer

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Im Marbachbunker läuft die Sicherheitsprüfung – und die Ungeduld wächst. Eine Bunkerbegehung brachte keine erfreulichen Neuigkeiten.

Gut zweieinhalb Monate ist es her, dass die Musikschaffenden im ehemaligen Luftschutzbunker am Marbachweg mit allem aufhören mussten, was sie da bislang gemacht hatten: Bandproben, Musikunterricht, Studioaufnahmen – alles seit Jahresende nicht mehr möglich. Jetzt wächst die Ungeduld, und die Frage wird drängender: Wann geht es denn endlich weiter? Das sei noch nicht abzusehen, sagt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) in Bonn.

Im Oktober hatten die Bands, Musiklehrer und Studiobetreiberinnen zunächst die Kündigung seitens der Bima erhalten. Begründung: schwere Brandschutzmängel. Die Folge waren Proteste und viel Unsicherheit unter den mehreren Hundert Nutzerinnen und Nutzern der etwa 50 Räume. Probemöglichkeiten für laute Bands in Frankfurt sind genauso schwer zu finden wie günstiger Wohnraum.

In gemeinsamen Verhandlungen gelang es den Kultur- und Immobiliendezernentinnen Ina Hartwig und Sylvia Weber (beide SPD) schließlich, mit der Bima eine bis zu drei Jahre währende Übergangsfrist für die Musikschaffenden zu vereinbaren. In der Zeit wollte die Bundesbehörde auch selbst für den nötigen Brandschutz sorgen.

Seither sei aber nichts Erkennbares passiert, beklagen Bands. Sie könnten die Räume seit Januar nur noch als Lager für ihre Instrumente nutzen. Wann dieser Zustand endlich beendet werde, will einer der Musiker wissen: „Wir hängen nämlich nach wie vor ziemlich in der Luft, keine Information, keine Kommunikation.“

Auf FR-Anfrage berichtet ein Bima-Sprecher, seit Jahresbeginn erörtere seine Behörde gemeinsam mit dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LIBH), der Oberfinanzdirektion Frankfurt und der Stadt Frankfurt intensiv, ob und wie die brandschutzrechtliche Ertüchtigung des Bunkers möglich ist. „Im Bunker fanden daher auch mehrfach Begehungen statt.“

„Schlechter als erwartet“

Dazu zählte eine Gefahrverhütungsschau mit der Stadt im Dezember. „Da sich der Zustand schlechter als erwartet darstellte“, erläutert der Sprecher weiter, „erfolgte am 3. März dieses Jahres eine ergänzende Begehung, bei der Fachleute des LIBH den Zustand der elektrischen Anlage in Augenschein genommen haben und gutachterlich dokumentieren werden.“ Dafür hätten eine Reihe von Musikerinnen und Musikern die Besichtigung ihrer Übungsräume gestattet. Das Gutachten des LIBH liege allerdings noch nicht vor. Die Prüfung, ob der Bunker ertüchtigt werden kann und für einen „zeitlich begrenzten Übungsbetrieb“ zur Verfügung stehe, sei daher noch nicht abgeschlossen.

Damit ist weiter offen, wann es mit dem Musizieren weitergehen kann. Immobiliendezernentin Weber hatte angekündigt, in der Zwischenzeit zu prüfen, welche der anderen Frankfurter Bunker als neues Quartier genutzt werden könnten. Zurzeit stünden jedenfalls keine Ausweichräume zur Verfügung, teilte sie Anfang März mit.

Aus dem Kulturdezernat hieß es, die Bunkernutzung sei ein wichtiges Thema: „Uns ist schon bewusst, dass viele Künstlerinnen und Künstler darauf warten, wieder loslegen zu können, sagte ein Sprecher. Man suche so schnell wie möglich eine Lösung.

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