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Frankfurter AWO prüft den Fall Akman

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Von: Georg Leppert

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Gegen Tarkan Akman ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Gegen Tarkan Akman ermittelt die Staatsanwaltschaft. © Rainer Rüffer

Der Vorwurf der Korruption beschäftigt auch die Kommunalpolitik im Römer.

Am Dienstag war mal wieder Recherchearbeit angesagt bei der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (AWO). Erst aus der FR hatte die Organisation erfahren, dass sie in einem weiteren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft eine Rolle spielt. Beschuldigter ist Tarkan Akman, bis vor kurzem Leiter des wichtigen Hauptamts im Römer. Er soll mit der AWO stillschweigend vereinbart haben, dass er sich wohlwollend gegenüber Anliegen der Organisation zeigt, wenn dafür seine Schwester bei der AWO oder einem AWO-Unternehmen angestellt wird, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Ob Tarkan Akmans Schwester jemals für die AWO gearbeitet hat, wurde in den Räumen der Organisation jetzt geprüft.

Bisher ohne Ergebnis, wie Pressesprecher Mario Lobrich auf FR-Anfrage erklärt. Der Fall Akman sei ein „weiterer Punkt der Aufarbeitung“ in der Vergangenheit der Arbeiterwohlfahrt, sagt Lobrich.

Akman nicht zu sprechen

Einer, der etwas Licht ins Dunkel bringen könnte, wäre Tarkan Akman selbst. Doch der 53-Jährige, der bis vor wenigen Tagen als Leiter des Hauptamts einer der wichtigsten Beschäftigten in der Stadtverwaltung war, ist auch am Dienstag für die Frankfurter Rundschau telefonisch nicht zu erreichen.

Dafür äußerte sich Yanki Pürsün. Der Fraktionschef der FDP im Römer ist gerade bei der OB-Wahl für seine Partei angetreten. Im Wahlkampf forderte er vor allem mehr Transparenz. Nun sieht sich Pürsün bestätigt.

Die Vorwürfe gegen Akman zeigten, dass die Aufarbeitung der AWO-Affäre nicht mit der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters abgeschlossen sei. Dass der frühere Amtsleiter überhaupt die Möglichkeit hatte, der Stadt mittels einer Unrechtsvereinbarung mit der AWO großen materiellen Schaden zuzufügen, glaubt Pürsün zwar nicht. Der Vertrauensverlust in die Verwaltung nehme durch solche Verfahren aber zu. „Es ist ein weiterer Tiefschlag für die Stadt Frankfurt, und es stellt sich die Frage, ob Herr Akman der Letzte sein wird, gegen den es solche Ermittlungen gibt.“

Konkret fordert der FDP-Politiker ein Transparenzregister. Darin sollen „Querverbindungen“ aufgezeigt werden – etwa zwischen der Politik und Posten in städtischen Gesellschaften. Aber auch soziale Träger wie die AWO sollen Auskunft geben: Beschäftigen sie Politikerinnen und Politiker? Und sind nahe Angehörige von Amtsträger:innen für die Träger tätig? Auf diese Informationen hätten die Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch.

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