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Frankfurt: Woolworth ist zurück auf der Zeil

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Von: Kathrin Rosendorff

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Einige Schnäppchen waren schon um 12 Uhr ausverkauft.
Einige Schnäppchen waren schon um 12 Uhr ausverkauft. © Michael Schick

Die Kaufhauskette Woolworth ist nach fast 14 Jahren wieder auf der Zeil. Am Éröffnungstag ist sehr viel los auf den drei Etagen- und die Sonderangebote wie Pfannen und Bobbycars sind schnell ausverkauft.

Schon vor dem Eingang von Woolworth beginnt die Partystimmung. Aus den Boxen dröhnen Songs aus den 90ern wie Haddaways „What is Love“ nach draußen auf die Zeil. Ein Kunde tanzt rein, junge Frauen tanzen beim Vorbeigehen. Der Obstmarktschreier an der Konstablerwache muss sich anstrengen, um gehört zu werden. Denn es gibt sogar einen Moderator an diesem Donnerstag, dem Tag der „großen Neueröffnung“ der bekannten Discounter-Kaufhaus-Kette.

Direkt am Eingang begrüßt der Moderator die Kund:innen so fröhlich, als würden sie gleich eine Zirkusvorstellung besuchen: „Hallöchen, herzlich willkommen bei Woolworth. Ihr seid hier richtig. Hereinspaziert. Trari trara der Woolworth ist da. Schnappt euch einen Korb.“ Zwischendrin ruft er auch immer wieder: „Yabba Dabba Duh“. Und auch: „Schnappt euch die besten Angebote, denn wenn weg, dann weg“. Denn zur Neueröffnung gibt es Sonderangebote wie ein Bobbycar mit Anhänger für 40 statt 78 Euro: Eine Dame mit Louis-Vuitton-Tasche umklammert ganz fest ihre gerade gekaufte Bobbycar-Box. Es gibt auch Puma-Schuhe für 40 statt 80 Euro, ein Zweierset an Aperitifgläsern für sechs statt für 40 Euro, gleich zwei Packungen der Sets hat eine Hanauerin in der roten Tüte.

Ihre Kampfstrategie: „Ich bin da rein und habe mich durchgekämpft“. Drinnen ist es voll, sehr voll. Auf den Gängen stehen bleiben ist keine Option, tut man das doch, dann wird man einfach weitergeschoben. Zwei ältere Damen sind von den vielen Waren und Menschen überwältigt: „Wo ist der Ausgang ?“

Der Moderator erzählt: „Nach über 13 Jahren sind wir wieder zurück auf der Zeil“. Das Gebäude auf der Zeil 58 und 64, das nach dem Auszug des Elektrofachhändlers „Conrad“ ein paar Monate leer stand, ist nun das Zuhause der Kaufhauskette. Selbst nennen sie sich: „Home of Discount“. Auf drei Stockwerken (2300 Quadratmetern) bekommen die Kund:innen hier so ziemlich alles vom Akkustaubsauger über Energydrinkdosen bis hin zum „modischen BH“. 2009 musste die damals insolvente Kaufhauskette ihre größte hessische Filiale auf der Zeil schließen „Primark“ zog am alten Standort Zeil 94 ein. Besonders beliebt sind bei der Eröffnung die WMF-Pfannen für 7 oder 10 Euro. „Die sind schon leider weg“, sagt eine Verkäuferin einer Dame, die mit dem Angebotskatalog im Laden steht. Die Kundin ist enttäuscht, zu spät zu sein. Dabei ist es erst 12 Uhr.

Auch sonst sei schon fast alles weg von den Sonderangeboten. „Bereits um 9 Uhr, als wir die Türen aufmachten, warteten die ersten Kunden“, erzählt Anahita de Nozze. Sie ist eigentlich Filialleiterin im Offenbacher Ringcenter, aber ist am Eröffnungstag zur Verstärkung eben hier eingesetzt. 50 Mitarbeitende sind auf der Zeil. An den Kassen gibt es keine langen Wartezeiten. Denn es gibt viele davon und es geht schnell. „Ich freue mich ganz doll, dass ihr wieder auf der Zeil seid“, sagt eine ältere Dame zur Kassiererin. „Ja, der Woolworth auf der Zeil hat gefehlt“, sagt auch eine 35-jährige Offenbacherin. Eine 79-jährige Frankfurterin ist nicht so begeistert: „Ich bin nur aus Neugier rein. Das ist nicht mein Laden.“ Doch sie schnappt sich Söckchen für 75 Cents. „Da kann man nichts falsch machen.“ Eine Kundin sagt: „Ich kann hier günstig für meine Familie einkaufen“.

Neben dem neuen Geschäft betreibt Woolworth fünf weitere Läden in Frankfurt. Ist das Geschäft auf der Zeil nur eine Zwischenlösung? „Nein, wir sind gekommen, um zu bleiben“, sagt ein Sprecher von Woolworth.

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