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Frankfurt: Wirtschaftslage entspannt sich leicht

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Von: Christoph Manus

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Die IHK sieht nicht genug gewürdigt, wie wichtig die Industrie, hier im Industriepark Höchst, für Frankfurt ist.
Die Stimmung in der Industrie in Frankfurt hat sich zumindest etwas aufgehellt. © ROLF OESER

Die Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt zeigen sich etwas weniger pessimistisch als im Herbst. Eine große Sorge bleiben aber die hohen Energie- und Rohstoffpreise

Die Stimmung unter den Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt hat sich nach dem massiven Einbruch im Herbst, der vor allem mit der Energiekrise zusammenhing, wieder etwas aufgehellt. Nach Zahlen der jüngsten Konjunkturumfrage der Kammer beurteilen nur noch 15 Prozent der rund 3000 befragten Betriebe in Frankfurt, Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis ihre aktuelle Geschäftslage als schlecht. Im Herbst waren es noch 21 Prozent gewesen. 28 Prozent sprechen von guten Geschäften, ein Plus von einem Prozentpunkt.

In fast allen Branchen bis auf das Gastgewerbe hat sich die Stimmung nach Zahlen der IHK inzwischen verbessert. Auch in Industrie und Baugewerbe, die besonders stark von der Energiekrise und den hohen Rohstoffpreisen getroffen werden, hat sie sich aufgehellt.

Fachkräftemangel als Sorge

Doch noch immer blicken die Unternehmen im Schnitt alles andere als zuversichtlich in die Zukunft – sie sind nur etwas weniger pessimistisch als im Herbst. 26 Prozent der Befragten rechnen mit schlechteren Geschäften, nur 18 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Viel besser als zuletzt fallen etwa die Exporterwartungen aus. Größte Sorgen bleiben der Fachkräftemangel und die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Fast jeder zweite Betrieb befürchtet zudem eine abnehmende Inlandsnachfrage.

Trotzdem will inzwischen wieder knapp ein Viertel der befragten Betriebe die Zahl der Beschäftigten erhöhen. Nur zwölf Prozent wollen Personal abbauen. Im Herbst hatten noch knapp jene Unternehmen überwogen, die weniger Menschen beschäftigten wollen. Ähnlich ist es bei der Investitionsbereitschaft. Noch im Herbst hatte ein Drittel angegeben, Investitionen reduzieren zu wollen, nun sind es noch 27 Prozent.

IHK-Präsident Ulrich Caspar warnte am Donnerstag davor, die Entspannungssignale in der regionalen Wirtschaft überzubewerten. Von einer Entwarnung könne keine Rede sein. Die Ergebnisse der Befragung sprächen aber für die Widerstands- und Anpassungskraft der Unternehmen in der Region.

Caspar macht wieder einmal klar, dass er die staatlichen Preisbremsen für Gas, Strom und Fernwärme trotz der Krise sehr skeptisch betrachtet. Es sei sinnvoller, Innovationen, Technologieoffenheit und „bürokratiearme Prozesse“ zu fördern, als Eingriffe in die Lenkungswirkung von Preisen vorzunehmen, sagte er.

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