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Frankfurt: Wiederaufbau des Römerturms Langer Franz

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Von: Florian Leclerc

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Der Rathausturm Langer Franz hat seit 1952 ein flaches Dach. Foto: Renate Hoyer
Der Rathausturm Langer Franz hat seit 1952 ein flaches Dach. © Renate Hoyer

Der Brückenbauverein in Frankfurt sammelt Geld für die Rekonstruktion des Rathausturms Langer Franz. Prominente Unterstützerinnen und Unterstützer machen mit.

Christoph Mäckler trägt einen roten Hut. Der Frankfurter Architekt vom Brückenbauverein und weitere Förderer werben für den Wiederaufbau des Langen Franz. Sie wollen dem Römerturm an der Ecke von Bethmannstraße und Buchgasse „den Hut wieder aufsetzen“.

Bei dem Bombenangriff in der Nacht des 22. März 1944 brannte der Großteil der Frankfurter Altstadt ab, auch der Turmaufbau des Langen Franz, der nach dem früheren Oberbürgermeister Franz Adickes (1846-1915) benannt ist. Adickes war groß gewachsen und hatte sein Büro in dem damals 70 Meter hohen Turm an der Nordseite des Römers. Das Dach des kleinen Rathausturms an der Südseite des Römers brannte ebenfalls ab. Der Turm war früher unter dem Begriff „Kleiner Cohn“ bekannt – eine Anspielung auf ein antisemitisches Operettenlied, weshalb heute vom kleinen Rathausturm gesprochen wird.

Der kleine und der große Rathausturm bekamen 1952 provisorische flache Dächer. Der Frankfurter Magistrat ermittelte 2018, dass eine Rekonstruktion der beiden Dächer etwa sechs Millionen Euro kosten würde.

Spenden

Der Frankfurter Brückenbauverein sammelt Spenden für den Wiederaufbau des Römerturms Langer Franz. Bisher ist mehr als eine Viertelmillion Euro zusammengekommen. Das Ziel sind eine Million Euro.

Die Spendenaktion läuft über die Crowdfunding-Plattform Startnext unter startnext.com/derlangefranz. Jeder Euro ist willkommen. Für 40 Euro wird man Pate für einen Mauerstein, für 2500 Euro für ein Fenster. fle

Nun setzt der Brückenbauverein eine Spendenaktion, die vor Jahren begonnen hatte, mit einem Crowdfunding fort. Das Ziel sei eine Million Euro bis zum Jahresende, sagt Mäckler. Mehr als eine Viertelmillion Euro seien bereits gesammelt worden. Die Kosten für die Rekonstruktion des Langen Franz schätzt er auf etwa 2,5 Millionen Euro. Mäckler hofft, dass die Stadt die restliche Summe dazu gibt. Er habe schon Gespräche mit der früheren Koalition geführt und gehe nun auf die neue Koalition zu. „In drei Jahren könnte der Lange Franz rekonstruiert sein“, sagt er.

Unterstützt wird die Aktion unter anderem von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der früheren Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und weiteren Frankfurterinnen und Frankfurtern wie Friederike Satvary von Gref-Völsings oder Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt. Konrad von Bethmann kündigte an, jede Spende bis 120 Euro zu verdoppeln – bis zu einem Betrag von 120 000 Euro.

Der Lange Franz entstand bis 1908 beim Neubau des Römers. Er erinnert an den 1765 abgerissenen Sachsenhäuser Brückenturm und war einst das zweithöchste Gebäude der Stadt, gleich nach dem Dom. Zu sehen ist der Lange Franz vom Hauptbahnhof aus durch die Münchener Straße.

Der Turmaufbau war in gotischem Stil gehalten. Ein Bogenfries trug das Vollgeschoss, das über Schießscharten und vier überdachte Erker in rotem Mainsandstein verfügte. Darüber ragte ein Walmdach mit Zwerchhäusern und einem Dachreiter in der Mitte des Firsts.

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