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Frankfurt: Wieder Leben im Bunker

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Von: Thomas Stillbauer

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Ein Exlibris von Ephraim Moshe Lilien für den Journalisten und Zionisten Leo Winz.
Ein Exlibris von Ephraim Moshe Lilien für den Journalisten und Zionisten Leo Winz. © Initiative 9. November

Die Initiative 9. November eröffnet die Gedenkstätte an der Friedberger Anlage mit Ausstellungen.

Die Winterpause ist vorbei, auch im Bunker an der Friedberger Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge. Die Initiative 9. November öffnet das Gebäude wieder an diesem Sonntag, 30. April, um 11 Uhr für Besucherinnen und Besucher. Zu jeder der fünf Ausstellungen im Gebäude gibt es eine Führung.

„Besonders freuen wir uns, dass erneut unser Ehrenmitglied und Zeitzeuge Majer Szanckower durch unsere Ausstellung zu Displaced Persons im Lager Föhrenwald und die Kuratorin Judith Freise durch die Ausstellung zu verfolgten jüdischen Musiker:innen führen werden“, kündigt der Verein an.

Die einzelnen Führungen:

11 Uhr: „Jüdisches Leben in Deutschland heute“ mit dem Fotografen Rafael Herlich.

11.30 Uhr: „Ostend – Blick in ein jüdisches Viertel“, organisiert vom Jüdischen Museum.

12 Uhr: „Musik als Form geistigen Widerstands – verfolgte Jüdische Musikerinnen und Musiker 1933–1945. Das Beispiel Frankfurt am Main“ mit der Kuratorin Judith Freise.

12.30 Uhr: „Synagogen in Deutschland – eine virtuelle Rekonstruktion“ mit dem Kurator Marc Grellert.

13 Uhr: „Displaced Persons – vom DP-Lager Föhrenwald nach Frankfurt am Main“ mit dem Zeitzeugen Majer Szanckower.

Eine weitere Ausstellung, „Jüdische Exlibriskultur im 20. Jahrhundert“, eröffnet die Initiative am 9. Mai, dem Vorabend des 90. Jahrestags der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten. Zum Auftakt um 19 Uhr hält Kuratorin Ulrike Ladnar einen Vortrag vor allem über Menschen, die hinter den Exlibris stehen.

Es geht um den alten Brauch, Grafiken – Exlibris genannt – auf den Innendeckel eines Buches zu platzieren, die das Buch als Besitz der Person ausweisen, deren Namen oder auch Wappen das Exlibris trägt. Später wandelte sich die Funktion zum Buchschmuck und zum Kunstwerk, zum ästhetischen Ausdruck der Interessen, der Bildung, des Berufs und auch der Religion der Besitzenden.

Viele jüdische Künstler und Künstlerinnen hätten herausragende Exlibris gestaltet, viele jüdische Menschen solche Grafiken in Auftrag gegeben, heißt es in der Vorschau auf die Ausstellung. Darunter berühmte Persönlichkeiten aus Schriftstellerei, Religion und Wissenschaft. „Jedes Exlibris eröffnet eine Geschichte von Künstlern und Eignern; ab den 1930er Jahren erzählen viele dieser Geschichten von Leid, Abschied, Flucht, Gewalt und Mord.“

Wiedereröffnung Hochbunker/ehemalige Synagoge Friedberger Anlage 5: Sonntag, 30. April, 11 Uhr.

Ausstellungseröffnung: „Jüdische Exlibriskultur im 20. Jahrhundert: Dienstag, 9. Mai, 19 Uhr.

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