Frankfurt: Verspätete Abifeier im Park

Zum ersten Mal seit Pandemiebeginn feiert der Abschlussjahrgang wieder im Grüneburgpark. Von Paula Tauber.
Der sonst eher ruhige Grüneburgpark im Frankfurter Westend steht an diesem Mittwochnachmittag voll mit Mülltonnen und Dixie-Klos. Auch Polizei und ein großes Einsatzteam des Arbeiter-Samariter-Bundes sind vor Ort. Um 15 Uhr ist der Park bis auf vereinzelte Besucher:innen leer. Das soll aber nicht mehr lange so bleiben, denn heute findet zum ersten Mal seit Pandemiebeginn wieder die alljährliche Abifeier statt. Die schriftlichen Prüfungen sind geschafft; die Chemieklausuren am 11. Mai leiten das Ende des Prüfungsmarathons ein – und in diesem Jahr kann das auch wieder gebührend gefeiert werden.
Eine Gruppe junger Abiturientinnen erzählt, dass sie aufgrund der Pandemie noch nie so richtig feiern waren. Das wollen sie4 jetzt nachholen. Ein Thema ist der Gruppe dabei besonders wichtig: Sie möchten den Grüneburgpark nicht verdrecken und hoffen darauf, dass auch die Mitfeiernden ihren Müll heute wieder mitnehmen. Eine der Schülerinnen hat mit einer AG ihrer Schule sogar am Fankfurter „Cleanup Day“ teilgenommen und schon einmal den gesamten Grüneburgpark von Müll befreit.
Die große Party beginnt eher langsam. Auch die Polizei und der Arbeiter-Samariter-Bund sind verwundert. Frank Johanns, Einsatzleiter des ASB, erzählt: „2019 waren hier gegen 15 Uhr schon etwa 300 Leute. Heute ist es ruhiger.“ Durch die zweijährige Pause und die Nachwirkungen der Pandemie sei es schwer abzusehen ist, wie sich die Feier dieses Jahr noch entwickelt.
Die Stadt hat sich mit ihren Vorkehrungen für die heutige Feier an den Erfahrungswerten aus dem Jahr 2019 orientiert . So ist der ASB mit mehreren Fahrzeugen vor Ort, unter denen sich auch ein Großraumrettungswagen befindet. Hier gibt es Platz für bis zu drei liegende und fünf bis acht sitzende Patient:innen. Der ASB stellt für diesen Abend 18 Mitarbeitende zur Verfügung, die Stadtpolizei ist mit 9 Polizist:innen vor Ort.
Später wird klar, warum sich zu Beginn des Nachmittags noch nicht allzu viele Abgänger:innen im Park tummelten. Eine Instagramseite, welche für die Party geworben hat , legte den Beginn auf 16 Uhr fest. Wie einige Schüler:innen berichten, dauerten die Prüfungen dieses Jahr außerdem etwas länger, als Reaktion auf die Pandemie, das notwendige Desinfizieren, freiwillige Testen und den damit verbundenen bürokratischen Mehraufwand.
Während der Park sich langsam füllt und die Menschen von allen Seiten auf die Versammlung zuströmen, freut sich Tom: „Es ist echt cool, endlich wieder feiern zu können. Vor allem in so einem entspannten Klima, das nicht zu sehr von Corona geprägt ist“. Er und sein Freund Timon haben spontan von der Feier erfahren und freuen sich, ihre neu gewonnene Freiheit hier mit Freunden zu zelebrieren.
Auf Anfrage der FR teilte die Polizei mit, dass die Lage am frühen Abend ruhiger als 2019 sei und es bis dahin keine Ausschreitungen gegeben habe.