Frankfurt verleiht Adorno-Preis an Klaus Theweleit
Der Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Klaus Theweleit. Der Kulturtheoretiker wurde vor allem mit seinem Buch „Männerphantasien“ über den faschistischen Männertyp bekannt.
Der Adorno-Preis der Stadt Frankfurt wird in diesem Jahr an den Freiburger Schriftsteller Klaus Theweleit verliehen. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, soll die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung am 11. September, dem Geburtstag des Frankfurter Philosophen Theodor W. Adorno, in der Paulskirche übergeben werden. Der Adorno-Preis wird alle drei Jahre zur Anerkennung besonderer Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film verliehen. In der Vergangenheit erhielten ihn bereits der Philosoph Jürgen Habermas, der Soziologe Zygmunt Bauman und die Philosophin Judith Butler.
In Klaus Theweleit zeichne man „einen der bedeutendsten deutschsprachigen Literatur- und Kulturtheoretiker“ aus, begründete die Stadt ihre Wahl. Der 1942 im Ostpreußen geborene Theweleit ist vor allem mit seiner 1977 und 1978 in zwei Bänden erschienenen Arbeit „Männerphantasien“ bekannt geworden. Darin untersucht er Freikorpsliteratur aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und vor allem das Selbst- und Körperbild faschistischer Männer. Seine These eines nur von einem soldatischen „Körperpanzer“ zusammengehaltenen Ichs wird bis heute rezipiert. Weitere bekannte Werke sind das dreibändige „Buch der Könige“ und das „Buch der Königstöchter“ von 2013.
Theweleit arbeite seit den 70er Jahren kontinuierlich „an Themenkomplexen, die bis in die unmittelbare Gegenwart hineinwirken“, heißt es in der Begründung der Jury des Adorno-Preises. „Wie Adorno überschreitet er, so spielerisch wie ernst, die Grenzen der Wissenschaft.“ Theweleits gesamtes Werk ziele „letztlich auf einen Akt der Befreiung, die das Bekenntnis zu Kunst und Sinnlichkeit einschließt“ . han