Hitzewelle trifft Frankfurt: Bis zu 40 Grad Celsius erwartet
Am Wochendende ächzt auch Frankfurt unter der hohen Temperatur. Gute Ideen für eine Abkühlung sind gefragt. Eine besondere Behandlung bekommen die Pinselohrschweinen im Frankfurter Zoo
Frankfurt - Jetzt wird der Sommer brutal. Wenn die Prognosen auch nur halbwegs stimmen, dann dräut Frankfurt ein Wochenende, das die Nachrichtenagentur dpa mit „Sommer, Sonne, Badespaß“ wohl ein wenig euphemistisch zusammenfasst. Es werden Temperaturen hart an der Grenze zu 40 Grad Celsius erwartet, auch in der Nacht soll es kaum kühler als 20 Grad werden. Frühestens am Sonntag darf laut Meteorologen auf Erfrischungen wie Windböen oder Hagelschauer gehofft werden.
Bis dahin muss man sich anders helfen. „Es ist natürlich klar, dass wir bei den Temperaturen einen erhöhten Ansturm erwarten“, sagt eine Sprecherin der Frankfurter Bäder. Die Richtlinien bezüglich der Wasseraufsicht könnten eingehalten und je nach Besucheraufkommen genug Personal eingesetzt werden.
Hitze in Frankfurt: Stadtwald verspricht Abkühlung
Schatten findet sich auch im Stadtwald, muss aber mit Vorsicht genossen werden. Es besteht hohe Waldbrandgefahr. Das Hessische Umweltministerium mahnt: Außerhalb ausgewiesener Grillstellen darf kein Feuer entfacht werden. Im Wald herrscht Rauchverbot. Zufahrtswege sind freizuhalten.

Auch die Landwirtschaft ächzt unter dem Joch der Hitze. Bei mehr als 30 Grad litten Wintergerste und -weizen, sagt der Sprecher des hessischen Bauernverbandes, Bernd Weber, und es „freut sich keine Kuh auf der Weide. Bei der Wetterlage wird keine Kuh freiwillig aus dem Stall gehen.“ Der Mensch sollte sich diesbezüglich die Weisheit der Kühe zu eigen machen.
Anderen Tieren hingegen scheint an diesem Wochenende die Sonne zum Plaisir, wenn sie denn das Glück haben, im Frankfurter Zoo zu hausen. Bereits am Freitag bereiteten die Menschen dort den Pinselohrschweinen mit kühlem Strahl Wellness-Schlammbäder. Für die Pinguine gab es „Eisbomben“– eine in mehreren Lagen kunstvoll übereinandergeschichtete und gefrostete Fischdelikatesse, die nicht nur den Magen, sondern auch das Wasserbecken kühlt. Einen entsprechenden Service für die Menschheit lehnt Gref-Völsings nach wie vor rigoros ab.

Aber auch die Tiere außerhalb der Zoomauern haben wenig zu lachen. Der Deutsche Tierschutzbund kämpft wider das Tierleid: Man sollte stets für frisches Trinkwasser und kühle Plätze sorgen. Auch Wildtiere könne man mit Wasser unterstützen. Eine weitere Warnung: Autos könnten sich schnell im Inneren auf mehr als 50 Grad Celsius erhitzen und für Haustiere zur tödlichen Falle werden.
Frankfurt: Gesundheitsamt rät zu kühlen Wickeln in der Nacht
Den Menschen mahnt die Landesapothekenkammer und warnt ihn vor Sonnenbrand, Heuschnupfen und Kreislaufproblemen. Die Menschen sollten viel trinken und Sport in der Mittagshitze vermeiden. Besonders gefährdet seien Kleinkinder, Alte und chronisch Kranke.
Nicht nur denen nutzen vielleicht die Tipps des städtischen Gesundheitsamts. Die da wären: Vor allem ausreichend trinken, am besten Wasser, Tee oder verdünnte Säfte, auf Alkohol, wenn es denn irgend geht, verzichten. Der Aufenthalt im Freien, insbesondere körperliche Anstrengung und Sport, sollten vermieden werden. Notwendige Besorgungen sollte man am besten in den kühleren Morgenstunden erledigen und sich möglichst in kühlen Innenräumen aufhalten. Wohnungsfenster abdunkeln; morgens lüften.
In der Nacht können kühle Wickel oder Fußbäder für Abkühlung sorgen. Wem das noch nicht genügt: Weitere Informationen sowie die aktuelle Hitzebroschüre des Gesundheitsamtes finden sich online unter frankfurt.de/hitze. (Stefan Behr mit dpa)