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Frankfurt: Straßenblockade an der Konstablerwache

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Von: Florian Leclerc

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Mit Masken und Megafon fordern diese Aktivistin und ihre Mitstreiter ein Tempolimit. Christoph Boeckheler
Mit Masken und Megafon fordern diese Aktivistin und ihre Mitstreiter ein Tempolimit. Christoph Boeckheler © christoph boeckheler*

Aktivistinnen und Aktivisten blockieren die Konrad-Adenauer-Straße nahe der Zeil und fordern ein Tempolimit.

Es ist 15.35 Uhr am Freitag. An der Konstablerwache fährt ein SUV vorbei. Ein Taxifahrer wartet auf Kundschaft. Luftig gekleidete Menschen laufen über die Straße. Alles wie immer.

15.39 Uhr. Otto Gebhardt von Greenpeace-Frankfurt trägt ein Megafon zur Konstablerwache und ein Plakat, auf dem steht: „Rad- und Fußwege für jung und alt - statt immer mehr Autos lieber Wald“. Dann stellt er sich unter einen Baum in den Schatten. Das tut Not bei der Hitze.

15.45 Uhr. Marianne Kahm von People for Future und Grandparents for Future sagt, sie habe eine Kundgebung angemeldet. Von 16 Uhr bis 16.30 Uhr. Die Konrad-Adenauer-Straße werde blockiert. Etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden erwartet. Sie hätten ein Theaterstück eingeübt. Ein Teil der Gruppe sage ein Gedicht auf. Es setze sich kritisch mit der FDP auseinander, die das Tempolimit auf deutschen Autobahnen verhindere. Eine Person trage eine Maske mit dem Gesicht von Volker Wissing, dem Bundesverkehrsminister von der FDP. Eine andere Person verkörpere Finanzminister Christian Lindner, auch FDP. Was die beiden sagen werden, höre man ja gleich.

15.45 Uhr. Ein Polizist steht an der Konrad-Adenauer-Straße, wo Taxifahrer:innen immer noch auf Kundschaft warten. Der Verkehr fließt - noch.

15.49 Uhr. Katy Walther hat ein Plakat mitgebracht. Auf dem steht: „Das Tempolimit wird blockiert, bis das Klima kollabiert. Tempo 100 jetzt“. Katy Walther ist Landtagsabgeordnete der Grünen. Sie sitzt im Verkehrausschuss und der Enquetekommission Mobilität der Zukunft des Hessischen Landtags. Ihr Wahlkreis liegt im Kreis Offenbach. „Das Tempolimit steht in unserem Wahlprogramm. Es würde helfen, CO2 zu reduzieren und wäre ein Akt der Solidarität mit der Ukraine“, sagt sie. Wenn man Energie sparen wolle, wann, wenn nicht jetzt?

15.49 Uhr. „Das Verkehrsdezernat ist auch da“, sagt Otto Gebhardt. Damit meint er Heiko Nickel. Der leitet im Verkehrsdezernat den Masterplan Mobilität. „Aber heute bin ich als Privatperson hier“, sagt Nickel. Und als Privatperson werde er sich nun an der Blockade beteiligen.

15.55 Uhr. Marianne Kahm macht eine Ansage: Es werden noch Ordner:innen gesucht. Die müssten die Radwege freihalten, während die Straße blockiert wird,

16 Uhr. Die Polizei hat an der Vilbeler Straße eine Absperrung auf die Friedberger Landstraße gestellt. Jetzt kommt kein Fahrzeug mehr zur Konstablerwache durch.

16.04 Uhr. Die Konrad-Adenauer-Straße ist besetzt. 40 Personen stehen nun dort, wo sonst Autos fahren. Das Theaterstück beginnt: „Oje, oje, die FDP. Das Tempolimit wird blockiert, bis das Klima kollabiert“, sagt eine Gruppe im Chor. „Christian Lindner“ antwortet: Freiheit sei ein Grundrecht, also auch die Freiheit zum Autofahren. Buhs schallen ihm entgegen.

16.12 Uhr. Die Gruppe verlässt die Straße.

16.15 Uhr. Die Polizei gibt den Verkehr frei. Ein Taxifahrer, der auf Kundschaft wartet, beschwert sich. Daraufhin ein Polizist: „Das ist Demokratie, das müssen Sie aushalten.“

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