Frankfurt: Stadtverordnete Mirrianne Mahn will ins Europäische Parlament

Die Politikerin der Grünen strebt einen vorderen Listenplatz an. Für bundesweites Aufsehen sorgte sie einst mit einer Aktion beim Deutschen Buchpreis.
Die Frankfurter Stadtverordnete Mirrianne Mahn will für die Grünen ins Europaparlament einziehen. Beim Landesparteitag am 8. Juli werde sie für einen der ersten beiden Listenplätze kandidieren, sagte sie am Donnerstag im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau.
Sollte sie Erfolg haben, dürfte sie auf einen vorderen Platz auf der Bundesliste hoffen, die die Grünen im Herbst aufstellen wollen. Gewählt wird das Europäische Parlament im Frühling 2024.
Mirrianne Mahn: „Migrationspolitik ist schrecklich“
In den Parlamenten brauche es mehr Diversität, sagte die 33-Jährige, die in Kamerun geboren wurde. Mit ihren beiden großen politischen Themen – Anti-Diskriminierung und Kultur – passe sie sehr gut ins Europaparlament. Die europäische Migrationspolitik sei „schrecklich“, notwendig seien menschenwürdige Konzepte.
Mahn, die als Autorin und Theatermacherin in Frankfurt arbeitet, gehört dem Stadtparlament seit der Kommunalwahl 2021 an. Erst wenige Monate zuvor war sie in ihre Partei eingetreten. Die Grünen hatten sie direkt auf einen vorderen Listenplatz gewählt.
Mirrianne Mahn: Spontaner Auftritt in der Paulskirche
Für bundesweites Aufsehen sorgte sie bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels im Herbst 2021. Sie unterbrach die Rede des damaligen Oberbürgermeisters Peter Feldmann in der Paulskirche und führte aus, dass schwarze Autor:innen ihre Besuche auf der Buchmesse abgesagt hätten, da sie sich durch die Präsenz rechter Verlage bedroht fühlten.
Im Stadtparlament leitet Mahn den Kulturausschuss. Auch nach einem Einzug ins Europaparlament werde sie in der Kommunalpolitik bleiben, kündigte die Grüne an.