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Frankfurt: Singen für die Zukunft

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Von: Thomas Stillbauer

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„Der Mensch, der hat’s verbockt“: Kinder-Klima-Flashmob auf dem Roßmarkt.
„Der Mensch, der hat’s verbockt“: Kinder-Klima-Flashmob auf dem Roßmarkt. © christoph boeckheler*

Hunderte Kinder werben in der Stadt für die 17 Nachhaltigkeitsziele. Weltweit schließen sich Schulen dem Frankfurter Vorbild an.

Kleine Panne bei der Aufstellung: „KINDER HABEN ECHTER“ ergibt die Buchstabenreihe, die 17 Kinder am Montagmorgen auf dem Roßmarkt hochhalten. Nanu? Aha! Das Mädchen mit dem R muss ein paar Plätze weiter links stehen. So. Dann klappt’s auch mit dem Klima. Kinder haben Rechte. Das ist es.

Zum zweiten Mal bespielt die Textorschule einen großen Platz mit ihrem Hit „Siebzehn Ziele (Welt in Not)“, voriges Jahr den Römerberg, jetzt, am „Tag des Waldes“, den Roßmarkt. Und diesmal sind sie noch viel mehr: Gut 400 aus der Sachsenhäuser Grundschule und weitere 150 aus der Karmeliter- und der Berthold-Otto-Schule. Ein Riesentohuwabohu aus Kindern. Und sie haben uns was zu sagen.

„Welt – Welt in Not / Alarmstufe Rot / Wir haben bald Hausverbot“. Fachleute wissen Bescheid: Das ist die erste Strophe des Liedes, das Textor-Musiklehrer Peter van Ham über die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung geschrieben hat. Schon im vorigen Jahr ging das Lied um die Welt; vielerorts entstanden Versionen in Landessprache, es gibt ein tolles Video mit dem im Studio produzierten Song. Das alles setzt sich in diesem Jahr fort.

„Überall stehen jetzt Menschen zusammen und rufen auf, die 17 Ziele ernstzunehmen“, sagt Schulleiterin Tamara Neckermann. In Brüssel, Kairo, Paris, Genf, Seoul haben sich Schulen der Frankfurter 17-Ziele-Initiative angeschlossen, natürlich auch in Deutschland, sagt Lehrerin und Organisatorin Elisabeth Reiche und freut sich: „Voller Elan und Schwung!“

Sogar mit Modenschau

Die Kinder tanzen wieder ihre genau auf die Musik abgestimmte und doch stets individuelle Choreographie (nein, da machen nicht alle einfach, was sie wollen!). Nach dem deutschen Song über die 17 Ziele, von der Armutsbekämpfung bis zur Partnerschaft für die Zukunft, folgt eine französische Version und dann, tataaa! Eine Modenschau. Ein Kind nach dem anderen wandelt souverän als Model im maßgeschneiderten Cape aus der Werkstatt der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode über den Laufsteg. Nachhaltigkeitsziel 1 in Rot, 2 in Gelb, 3 in Grün ...

Die Nummer 16 trägt einen Haarreif in Blau und Gelb. Nicht von ungefähr: Das 16. Ziel ist der Frieden, die Farben stehen für die Ukraine. Das Thema sei im Unterricht behandelt worden, sagt Lehrerin Reiche. Der Frieden gehöre zur Nachhaltigkeit natürlich dazu. Und das Mitgefühl auch, wie man am Applaus des großen Publikums merkt.

„Das Thema 17 Ziele zieht die ganze Schule in den Bann“, sagt Rektorin Neckermann. Bald soll in Zusammenarbeit mit der IGS Nordend ein Film darüber entstehen, auf Youtube zu sehen sein und auch in einer Veranstaltung in der Schule.

Sorry dafür, dass nicht alle 17 Models namentlich in die Zeitung passen, auch wenn sie sich das gewünscht hätten. Stellvertretend hier die Nummer 15: Gloria. Wofür steht die 15? „Leben an Land.“ Gut gemacht.

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