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Neuzugänge im Zoo Frankfurt: Die größten Nagetiere der Welt sind da!

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Von: Thomas Stillbauer

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„Aha! Eine Schubkarre!“ Wasserschweine wollen’s wissen. 	Monika Müller
„Aha! Eine Schubkarre!“ Wasserschweine wollen’s wissen. © Monika Müller

Der Zoo zeigt Capybaras in der Südamerika-Anlage, in der sich jetzt vier Tierarten tummeln. Mit Nachwuchs ist aber nicht zu rechnen.

Frankfurt – Sie sind die größten lebenden Nagetiere der Welt und doch so bescheiden und umgänglich. Angenehme Zeitgenossen mit schönen Augen, die vier Capybaras, auch Wasserschweine genannt, die neuerdings über die Südamerikaanlage des Zoos trippeln.

Nun muss man es sich nicht so vorstellen, als wäre das größte Nagetier der Welt gigantisch wie ein Möbelwagen. Nein, die Frankfurter Exemplare bringen es auf 15 bis 20 Kilo (jüngeres Brüderpaar) beziehungsweise etwa 40 Kilo (älteres Brüderpaar). 

Zoo Frankfurt: Die Neuen erschrecken die Alten

Damit und mit ihrem eher betulich-rundlichen Körperbau jagen sie in der Regel nur Gemüse Angst ein. Sie zählen zur Familie der Meerschweinchen. Dennoch bevorzugt es die Zootiergesellschaft in der gemeinsamen Max-Schmidt-Anlage zunächst, den Neuen aus dem Weg zu rennen (straußähnliche Nandus, lamahafte Vikunjas) beziehungsweise vor Schreck zur Marmorbüste zu erstarren (hasenartige Maras). 

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„Sie sind sehr nett“, lobt Zoodirektor Miguel Casares die zugezogenen jungen Herrschaften, 11 bis 17 Monate alt, „sehr ruhige Tiere“, aber er bringt auch Verständnis für die anderen vierbeinigen Südamerikanerinnen und -kaner im Gehege auf: „Man weiß ja nie, was passiert.“

Capybaras im Zoo Frankfurt: Mutig und hungrig

Am Donnerstag jedenfalls betrachtet das sympathische Quartett interessiert die neue Umgebung, besonders aber die drei Damen vom Zoo, die ihnen Karotten und Salat servieren, damit die fotografierende Presse auch was davon hat. „Die sind zu mutig und marschieren schon durch die ganze Anlage“, kommentiert Kuratorin Sabrina Linn. Sie war es auch, die gerne wieder Capybaras in den Zoo holen wollte. Die Älteren werde sich erinnern: Schon früher, bis 2011, lebten solche Tiere im Zoo, ehe das sehr produktive Elternpaar das Zeitliche segnete.

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Seither war das einzig verbliebene Frankfurter Capybara jenes, das seit Jahrzehnten im Senckenberg-Naturmuseum mit dem Hinterteil aus dem Maul einer riesigen Anakonda herausragt. Wir müssen leider davon ausgehen, dass es die Sache nicht überlebt hat, selbst wenn die Schlange irgendwann loslassen sollte.

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Aber zurück in den Zoo. Die vier Neuen kommen aus dem niederländischen Tierpark Overloon, mögen Sümpfe und Regenwälder und fühlen sich im Wasser so wohl, dass sie sogar Schwimmhäute haben. Sollten sie in nächster Zeit Nachwuchs bekommen, wäre das eine enorme Überraschung, da es sich, wie erwähnt, um vier männliche Tiere handelt. Schade eigentlich. Capybaras seien nämlich sehr sozial in der Kinderbetreuung, schildert der Zoo, vor allem die Muttertiere: „Sie säugen alles, was Hunger hat.“

In freier Wildbahn sind die Riesenmeerschweinchen nicht direkt vom Aussterben bedroht, doch geht auch ihre Zahl langsam zurück. Verlust des Lebensraums ist die Ursache. Wir sind schuld.

Der kleinste der Kerle sei übrigens „der Chef“, sagt Casares. Da sieht man mal wieder, dass es nicht auf die Größe ankommt.

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