Frankfurt: Schüsse auf der Freßgass`

54-jähriger Gast einer Sushi-Bar schwer verletzt / Täter flüchtet. Tatwaffe in Blumenkübel gefunden
In einer Sushi-Bar auf der Freßgass’ ist am Mittwochabend geschossen worden. Ein 54 Jahre alter Gast erlitt eine Schusswunde am Bein und musste schwer verletzt ins Krankenhaus. Die Verletzung sei aber nicht lebensgefährlich, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der bislang unbekannte Täter flüchtete.
Die Tat ereignete sich am Mittwoch kurz vor 22 Uhr im Restaurant Monchi’s. Der Angreifer schoss unvermittelt und floh aus der Kalbächer Gasse, wie der östliche Bereich der Freßgass’ offiziell heißt, in Richtung Alte Oper. Mehrere Personen verständigten über Notruf die Polizei, die mit einem Großaufgebot anrückte und den Tatort in der Folge weiträumig absperrte.
Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen entdeckte die Polizei dann in einem Blumenkübel in der nahe gelegenen Kaiserhofstraße die mutmaßliche Tatwaffe. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich laut Augenzeugenberichten um einen circa 175 bis 180 Zentimeter großen, etwa 25 bis 35 Jahre alten, dunkelhäutigen Mann gehandelt haben, der dunkel gekleidet gewesen sein soll.
Die Frankfurter Kriminalpolizei ermittelt in der Sache aufgrund des Verdachts des versuchten Totschlags. Die Motivlage sei bislang noch ungeklärt. Die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem genauen Ablauf des Tatgeschehens dauerten an, teilte die Polizei weiter mit.
Zum Tatzeitpunkt war die Sushi-Bar gut besucht. Der Rettungsdienst kümmerte sich vor der Lokalität um die Gäste, von denen einige unter Schock gestanden haben sollen.
Nach den tödlichen Schüssen in Rödelheim und Praunheim im vergangenen Dezember ist dies schon die dritte Tat mit einer Schusswaffe in diesem Winter. Auf der Freßgass’ in der westlichen Innenstadt sind Schüsse aber ungewöhnlich. Zuletzt war in der Innenstadt im Januar 2021 geschossen worden. Bei der Schießerei in der Allerheiligenstraße handelte es sich um eine Abrechnung unter verfeindeten Clans, bei der aber niemand verletzt wurde, da die Angegriffenen sich rechtzeitig in ein Kiosk flüchteten.
Bei einer Schießerei in der Großen Friedberger Straße war im Mai 2019 ein Mann am Bein verletzt worden. Die letzte Schussabgabe in der westlichen Innenstadt gab es im Mai 2016 vor dem Helium am Stoltze-Platz. Dabei wurden zwei Männer verletzt. Im Juli 2014 gab es sogar fünf Verletzte bei Schüssen vor dem Katana-Club am Taunustor. In beiden Fällen handelte es sich um Streitigkeiten im Rockermilieu.