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Frankfurt: Rollenspiele für mehr Toleranz der Stadtpolizei

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Von: Oliver Teutsch

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Die Stadtpolizei in Frankfurt hat täglich mit Einheimischen und Gästen aus aller Welt zu tun. Foto: Rolf Oeser.
Die Stadtpolizei in Frankfurt hat täglich mit Einheimischen und Gästen aus aller Welt zu tun. © ROLF OESER

Die Stadtpolizei wird in Workshops interkulturell geschult. Auch Racial Profiling ist Thema der Schulung. Dependance der Ausländerbehörde im Amt für Multikulturelle Angelegenheiten geplant.

Mit einem zweitägigen Workshop sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtpolizei besser auf mögliche Konflikte im multikulturellen Alltag vorbereitet werden. Mit der interkulturellen Schulung werde die Willkommenskultur der Stadt verbessert, sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) bei der Vorstellung des Workshops am Mittwoch im Ordnungsamt.

Amtsleiterin Kathrin Müller betonte zunächst mal, dass „keine konkreten Vorfälle oder Beschwerden“ gegen die Stadtpolizei der Grund für die Workshops seien. Der Leiter der Stadtpolizei, Matthias Heinrich, legte Wert auf die Feststellung, dass die Sensibilisierung der Belegschaft für die Thematik nicht nur auf den zweitägigen Workshop begrenzt, sondern ohnehin Teil der Ausbildung sei.

Dennoch ist es vor allem Eskandari-Grünberg, gleichzeitig auch Dezernentin für Diversität, wichtig, die Kompetenzen der 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken. „Die Städte werden multikultureller, die Stresse vielfältiger.“

In den Workshops, die bereits seit dem 2. Dezember laufen, gehe es darum, konkrete Handlungsempfehlungen aufzuzeigen, erläuterte Sicherheitsdezernentin Annette Rinn (FDP). Es soll ein lebendiger Workshop mit Rollenspielen werden. Dazu seien Fallbeispiele erarbeitet worden, die auf den Erfahrungen der Stadtpolizei im Alltag beruhen. Auch das Thema Racial Profiling soll dabei eine Rolle spielen, wobei sich Amtsleiterin Müller beeilte zu betonen, dass die Stadtpolizei keine Probleme mit Racial profiling habe. Eskandari-Grünberg gab zu bedenken, dass eine solche Vorgehensweise häufig von unterbewussten Vorgängen gesteuert werde. Die von einer Fachreferentin geleitete Schulung soll daher auch den Umgang mit Vorbehalten und Stereotypen aufzeigen.

Die Bürgermeisterin verriet, dass sie sich die interkulturellen Workshops auch für die Landespolizei vorstellen könnte. Erste Gespräche dazu mit Frankfurts Polizeipräsident Gerhard Bereswill habe es schon gegeben. Bereswill sei für das Thema sehr offen gewesen.

Die Kooperation zwischen Ordnungsamt und dem Dezernat für Diversität soll unabhängig davon weiter ausgebaut werden. Im kommenden Jahr sei geplant, im Amt für multikulturelle Angelegenheiten eine „Dependance“ der Ausländerbehörde einzurichten. Hintergrund des Vorhabends waren Beschwerden in der Vergangenheit, wonach ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger abweisend behandelt worden sein sollen. Auch mit der Dependance im Amt für multikulturelle Angelegenheiten soll die Willkommenskultur der Stadt weiter gefördert werden.

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