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Frankfurt: Rodung im Fechenheimer Wald verschoben

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Von: Florian Leclerc

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Waldbesetzung im Fechenheimer Wald. Foto: Michael Schick
Waldbesetzung im Fechenheimer Wald. © Michael Schick

Eigentlich wollte die Autobahn GmbH schon in diesem Winter Bäume im Fechenheimer Wald für den Ausbau der Autobahn 66 fällen. Nun werden die Arbeiten verschoben.

Die Aktivistinnen und Aktivisten, die den Fechenheimer Wald besetzt haben, und die Initiativen gegen den Autobahnausbau im Frankfurter Osten können sich über einen Teilerfolg freuen. In diesem Winter werden keine Bäume im Fechenheimer Wald gefällt.

Das teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit, die unter anderem für den Bau des Riederwaldtunnels als Lückenschluss zwischen A66 und A661 im Frankfurter Osten zuständig ist. Eigentlich wollte sie schon in diesem Winter Bäume im Fechenheimer Wald fällen.

Weil die Rodungen aber nicht bis zum Ende der Fällsaison im Februar 2022 abgeschlossen werden könnten, habe man sich entschlossen, die Fällungen in das nächste Winterhalbjahr, 2022 und 2023, zu verschieben, teilte die Autobahn GmbH mit. Für die Baumfällungen in diesem Jahr hätte es noch „privatrechtlicher und öffentlich-rechtlicher Vereinbarungen“ bedurft.

Die Autobahn GmbH hält dennoch am neuen Zeitplan für den Autobahnausbau, 2023 bis 2031, fest. Bis vor kurzem war noch ein Bauende im Jahr 2029 angegeben worden. Die Kosten, 477 Millionen Euro, wurden bislang nicht aktualisiert. Die Verschiebung der Rodungen könnte die östlichen Tunnelarbeiten verzögern, hieß es. Die Arbeiten im Westen der Baustelle würden nicht beeinflusst.

Seit Ende September haben junge Klimaaktivistinnen und -aktivisten den Fechenheimer Wald besetzt, Baumhäuser gebaut und mit Traversen verbunden. Ihr Motto lautet: „Fecher bleibt“. Die Linke und die Grünen im Römer unterstützen den Protest. Die FDP im Römer lehnt die Waldbesetzung ab. Die SPD-Fraktion setzt sich für mehr Infoveranstaltungen der Autobahn GmbH im Riederwald ein. Vertreter:innen der Stadtpolitik, darunter Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne), haben sich mit der Bürgerinitiative Riederwald und weiteren Initiativen am Mittwoch zum Austausch getroffen. Vorausgegangen war ein offener Brief der Initiative Riederwald an Heilig.

Die Initiative hielt als Fazit fest, der Mehrverkehr durch den Riederwaldtunnel passe nicht zur Mobilitätswende. Das sei den Politiker:innen bewusst, aber nicht die Ausmaße, wie hoch der Mehrverkehr auf der Friedberger Landstraße, dem Ratsweg, der Hanauer Landstraße und dem Alleenring sein werde. Die Straße am Erlenbruch werde vergleichsweise wenig entlastet.

Der Fechenheimer Wald kann aus Sicht der Initiative vier weitere Jahre erhalten bleiben. Die C02-Emissionen durch den Autobahnausbau müsse die Stadt anderweitig kompensieren. Die Straße am Erlenbruch brauche eine bessere Ampelschaltung. Der RMV müsse Hanau, Maintal und Frankfurt in eine Tarifzone eingruppieren.

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