Büromarkt in Frankfurt erzielt Rekordpreise – Hochhäuser beliebt bei Investoren

Hochhäuser im Frankfurter Bankenviertel bleiben trotz Krisen bei Investoren begehrt. Die sind bereit, sehr hohe Preise zu zahlen. Kein Wunder, dass neue Projekte auf dem Weg sind.
Frankfurt - Obwohl in Frankfurt viel Bürofläche leersteht, die Corona-Krise den Trend zum Homeoffice massiv verstärkt hat und einige große Unternehmen wie die Deutsche Bank mit deutlich weniger Fläche auskommen wollen, fließt weiterhin sehr viel Geld in Frankfurter Büroimmobilien. Nach Zahlen des Maklerhauses JLL haben Investoren im ersten Quartal dieses Jahres für 1,8 Milliarden Euro entsprechende Gebäude im Marktgebiet erworben, zu dem auch Eschborn und Offenbach-Kaiserlei zählen.
Dass so viel Geld in Frankfurt investiert wird, hat zu einem großen Teil mit mangelnden Alternativen zu tun. Weiterhin herrsche hoher Anlagedruck unter den Investoren, heißt es bei JLL. Auch die Stimmung im Markt sei grundsätzlich positiv: „Im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie ist die Unsicherheit über den künftigen Flächenbedarf der Erkenntnis gewichen, dass moderne Büros einen wichtigen Stellenwert im Wettbewerb um die besten Talente haben werden“, sagt Marcus Lütgering, JLL-Experte für den Bereich Büroinvestment. Selbst die derzeit riesigen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten werden an der Nachfrage nach Büroimmobilien in Frankfurt nach Einschätzung von BNP Paribas Real Estate zumindest kurzfristig wenig ändern.
Marienturm im Frankfurter Bankenviertel für mehr als 800 Millionen Euro verkauft
Gefragt sind nach Beobachtung des Maklerhauses Colliers insbesondere Bürogebäude im Bankenviertel, das sich weiterhin „als sicherer Hafen für Investoren“ erweise. Hier gab es auch den mit Abstand größten Deal im ersten Quartal. Der 2019 fertiggestellte Marienturm, ein 155 Meter hohes Hochhaus an der Taunusanlage, wechselte für mehr als 800 Millionen Euro die Eigentümer. Bei Colliers geht man davon aus, dass der Quadratmeterpreis noch höher lag als beim Verkauf des im Bau befindlichen „T1“, für den im vorigen Jahr die Rekordsumme von 1,4 Milliarden Euro floss. Zu den größeren Deals im ersten Quartal zählen zudem der Verkauf des Marienbogens in Nähe des Marienturms und des denkmalgeschützten Deutsche-Bank-Gebäudes am Roßmarkt.
Allein im Bankenviertel sind mehrere Hochhäuser mit großen Büroflächen in Bau, etwa auf dem „Four“-Areal an der Junghofstraße und am Knick der Neuen Mainzer Straße. Aber auch jenseits der Innenstadt wird in Büroraum investiert. So will der Projektentwickler Groß & Partner an der Emser Brücke im Gallus, wo einst der Wohnturm Porsche Design Tower entstehen sollte, einen Büroturm errichten. (Christoph Manus)