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Frankfurt: Registrierung für geflüchtete Menschen aus der Ukraine wird leichter

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Von: Steven Micksch

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Die Registrierung wird nun im Erstversorgungszentrum an der Frankfurter Messe möglich sein.
Die Registrierung wird nun im Erstversorgungszentrum an der Frankfurter Messe möglich sein. © Renate Hoyer

Geflüchtete aus der Ukraine müssen künftig nicht mehr nach Gießen um sich registrieren zu lassen. Das sollte eigentlich schon vor Wochen initiiert werden, doch es scheiterte an der Technik.

Das Erstversorgungszentrum an der Frankfurter Messe wird nun voraussichtlich ab kommender Woche endlich die Möglichkeit bieten, die aus der Ukraine ankommenden Menschen direkt in Frankfurt vollumfänglich zu erfassen. Dies kündigte Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) im jüngsten Sozialausschuss an. Eigentlich sollte das Verfahren schon vor einigen Wochen an den Start gehen. Technische Umsetzungsschwierigkeiten hätten den Beginn jedoch verzögert.

Die Erfassung in Frankfurt spart den Menschen den Umweg über die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen. Sie können dann direkt in ihren zugewiesenen Zielort geleitet werden – eine Entlastung für die Geflüchteten, die meist eine strapaziöse Flucht hinter sich haben.

Spenden

Möglichkeiten , um geflüchteten Menschen aus der Ukraine zu helfen, gibt es auf der Internetseite frankfurt-hilft.de.

Gesucht werden Geld- u. Sachspenden sowie ehrenamtliches Engagement.

Eine erste Anlaufstelle für Geflüchtete bildet die städtische Hotline unter Tel. 069/212 48 444.

Auch die Tafeln versorgen viele ukrainische Menschen und brauchen Hilfe. Infos: frankfurter-tafel.de oder Tel. 069/49 80 825. mic

Dass die geflüchteten Menschen gleich in Frankfurt bleiben, weil sie der Stadt zugewiesen werden, ist nahezu ausgeschlossen. Voitl erklärte, dass es nach vielem Hin und Her endlich möglich war, die Frankfurter Zahlen an das Land zu übermitteln. Eine funktionierende Software vom Bund, um die Daten zu übermitteln, gebe es bisher nicht. Frankfurt habe aber mehr als 6200 Geflüchtete aus der Ukraine ausländerrechtlich erfasst und gemeldet. Das Land werde deshalb im zweiten Quartal auf weitere Zuweisungen verzichten.

Eine weitere Neuerung tritt ab 1. Juni in Kraft. Dann sollen laut bundespolitischer Regelung die ukrainischen Geflüchteten nicht mehr die Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, sondern die sogenannte Grundsicherung für Arbeitssuchende. Alle gemeldeten Daten der Menschen müssen dann vom Jugend- und Sozialamt an das Jobcenter übertragen werden.

Der Wechsel bedeute eine Besserstellung der Leistungen sowie Integrations- und Arbeitsmöglichkeiten gegenüber Geflüchteten aus anderen Herkunftsländern. Voitl kritisierte dies. „Eine Unterscheidung der sozialen Hilfen finde ich hier nicht richtig.“ Man dürfe andere Geflüchtete nicht von der besseren Förderung ausschließen. Auf kommunaler Ebene unterscheide man bei den Angeboten nicht nach Herkunft, betonte die Dezernentin.

Aktuell leben schätzungsweise 7000 aus der Ukraine geflüchtete Menschen in der Stadt. Die Stadt hat dabei Platz für rund 2200 Menschen geschaffen. Etwa 360 Plätze davon sind derzeit frei. Der Rest der Menschen ist privat oder bei anderen Initiativen untergekommen. Die Bahnhofsmission am Frankfurter Hauptbahnhof habe seit Kriegsbeginn etwa 65 000 ukrainische Geflüchtete beraten. Täglich seien es zwischen 800 und 2000 betreute Menschen.

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