Frankfurt: Redebedarf über Projekt „Hellerhöfe“
Der Verein Gallusgarten II vermisst vor der OB-Wahl in Frankfurt eine Debatte über das Bauprojekt „Hellerhöfe“. Er sieht eine Belastung für Mensch, Tier und Natur
Im Zusammenhang mit dem Neubauprojekt „Hellerhöfe“ im Gallus fordert der Verein Gallusgarten II einen temporären Abrissstopp für die Wohnhäuser auf dem Grundstück der zukünftigen Grundschule. Eva Bloch vom Vereinsvorstand geht davon aus, dass es bis zum Baubeginn der Schule an der Günderrodestraße noch zwei bis fünf Jahre dauern werde. Solange könnten Wohnsitzlose in den Häusern unterkommen.
Die Gemeinschaftsgärtnerinnen und -gärtner an der Galluswarte pflanzen nicht nur Gemüse, sondern leisten auch einen Beitrag zum sozialen Leben im Stadtteil. Sie äußern sich in einer Pressemitteilung irritiert, weil das Großbauprojekt „Hellerhöfe“ kein Thema im OB-Wahlkampf sei. Die drei Neubauten an Gutenberg- und Hellerhofstraße belasteten Mensch, Tier und Natur im Quartier bis 2028 stark, befürchten sie. „Eine jahrelange Brachfläche“ drohe. Gallusgarten-II-Gründer Ralf Harth mahnte zur Rücksicht auf Natur und Nachbarschaft und zum Grundsatz „Nichts Neues – Bauen im Bestand“ wegen hoher Ökosystemkosten durch Neubauten.
Die Menschen im Gallus warteten seit mehr als einem Jahr auf Beteiligungsmöglichkeiten an dem Entwicklungsprozess, sagte Harth. Das bisherige Verfahren wirke auf die Bürgerinnen und Bürger „intransparent und wenig interessiert an den Menschen vor Ort“. Eine moderne und moderierende Stadtplanung müsse auch „soziale Baurisiken“ mitdenken, wenn sie soziale, ökologische und finanzielle Folgekosten minimieren wolle. ill