Frankfurt: Projekt fördert Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt

Das Frankfurter Gemeinschaftsprojekt Begin zeigt Geflüchteten Jobperspektiven auf und begleitet sie auch nach der Vermittlung weiter. Die Fördersumme ist beachtlich.
Das Akronym des neuen Frankfurter Projekts „Begin“ steht für Aufbruch und täuscht doch etwas. Denn diesmal wollen die Verantwortlichen der Caritas und ihrer Partner nicht nur den Anfang begleiten, sondern auch nachhaltig an der Entwicklung der Menschen dranbleiben.
Die fünf Buchstaben des Projekts stehen für „Begleitung und Empowerment von Geflüchteten in nachhaltige Integration“ und es ist in gewisser Weise ein Nachfolger eines vorangegangenen Integrationsprojekts der Caritas. „Wir können damit nun die erfolgreiche Beratungsarbeit fortsetzen und profitieren von unseren Erfahrungen und dem bereits bestehenden Netzwerk“, sagt Ralph Rußmann, Referatsleiter Arbeitshilfen und Cariteam bei der Caritas Frankfurt. Bei Begin wolle man sich diesmal aber breiter aufstellen.
Deshalb hat man auch sechs weitere soziale Träger der Stadt Frankfurt hinter sich vereint. Das sind die Frankfurter Werkgemeinschaft (fwg), der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe (JJ), die Gesellschaft für Kultur und Bildung Kubi, der Verein Über den Tellerrand, der Verein Zan und der Zukunftsbaukasten Zubaka. Hinzu kommen noch eine große Zahl an Kooperationspartner:innen, wie IHK, HWK, Jobcenter oder auch die Frap-Agentur. Letztere hat den Großteil der Kofinanzierung des Projekts übernommen. Denn Begin wird durch den Europäischen Sozialfonds gefördert und hat für den Zeitraum von vier Jahren insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung.
Projektleiterin Sandy Lehmann von der Caritas erklärt, warum es wichtig war, das Projekt nachhaltiger aufzuziehen: „Viele Probleme treten erst auf, wenn die Geflüchteten bereits vermittelt sind.“ Egal ob im privaten Umfeld, mit der Berufsschule oder dem Arbeitgeber. Auch spielten die Fluchterfahrungen, Fluchtursachen und die aktuelle Situation in den Unterkünften immer eine Rolle bei möglichen Erschwernissen. Deshalb lohne es sich dranzubleiben und den geflüchteten Menschen auch dann zu helfen, damit die integrative Arbeit wirklich zum Erfolg führe.
Das Projekt ziele auf anerkannte Flüchtlinge, Menschen im Asylverfahren, Menschen mit Duldung (ohne Arbeitsverbot) sowie die Geflüchteten aus der Ukraine. Im Grunde sorgen Lehmann und ihr Team dafür, dass die geflüchteten Menschen die bestehenden Regelleistungen besser nutzen können beziehungsweise noch besser zu diesen Zugang finden. Ganz am Anfang der Arbeit mit den Geflüchteten stehe somit immer die Beratung. Es wird geschaut, welchen Beruf der- oder diejenige gern ergreifen möchte und welche schulischen Voraussetzungen und persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sie dafür mitbringen. Anschließend erstelle man einen individuellen und systematischen Förderplan.
Begin möchte den Menschen dann auch mit Workshops bei der Weiterentwicklung und Vorbereitung auf den Berufseinstieg helfen. Für Frauen gebe es gesonderte Angebote, um ihnen unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Rollen in der Gesellschaft und kulturellen Gemeinschaft, den Einstieg zu ermöglichen. Man möchte zudem Betriebsbesichtigungen organisieren, da viele Geflüchtete so gut wie keine Vorstellungen von der hiesigen Arbeitswelt haben. Das Projekt ist für die Geflüchteten komplett kostenlos.
In den vier Jahren geförderter Laufzeit wollen die Verantwortlichen, so ihr Plan, gern 1400 Menschen erreichen. Der Kontakt soll über die Flüchtlingsunterkünfte erfolgen.
Kontakt zum Projekt: Tel. 069 / 298 231 10, E-Mail: sandy.lehmann@caritas-frankfurt.de