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Frankfurt: Privat mag sie es natürlich

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War schon zwei Mal beste Nachwuchsvisagisten auf der Cosmetica in Berlin: die Niederräderin Isabell Niederländer.
War schon zwei Mal beste Nachwuchsvisagisten auf der Cosmetica in Berlin: Die Niederräderin Isabell Niederländer. Rainer Rüffer © Rainer Rüffer

Isabell Niederländer aus Frankfurt ist eine von zwölf Frauen aus Europa, die am European Make-up Award New Talent teilnimmt

Vom 31. März bis zum 2. April steht die Messe Düsseldorf im Zeichen der Schönheit. Neben weit mehr als 1200 Ausstellenden und 50 000 Fachbesucher:innen aus aller Welt wird auf der Beauty Düsseldorf der European Make-up Award New Talent ausgetragen. Isabell Niederländer aus Frankfurt ist dabei.

Zart und natürlich, aufregend bunt oder exotisch? Wie und wen Isabell Niederländer (27) Ende des Monats auf „der“ Schönheitsmesse Deutschlands schminken wird, weiß sie noch nicht. „Die Modelle werden ausgelost, und das Thema wird erst kurz vor dem European Make-up Award New Talent bekannt gegeben. Das Üben dafür ist daher gar nicht so leicht“, sagt Isabell Niederländer, die als eine von zwölf Teilnehmerinnen aus Europa dabei ist. Sie kann noch gar nicht glauben, dass sie sich wirklich qualifiziert hat. Die Ausschreibung hatte sie eher zufällig bei einer Make-up Artistin auf Instagram gesehen und „kurz vor knapp“ losgelegt mit dem vorgegebenen Thema „Halo Eyes“ mit Augen in Pink und Orange.

Niederländer hat zwei Berufe. Sie arbeitet als Sozialarbeiterin in der Behindertenhilfe im Haus der Volksarbeit und hat eine Ausbildung als Make-up Artist und Hairstylistin. „Ich habe immer schon gern alle möglichen Schminktechniken bei mir ausprobiert, das macht Spaß“, sagt sie zwischen Lidschatten und Lippenstiften in allen erdenklichen Farben in ihrer Wohnung in Niederrad. Seit knapp einem Jahr ist sie verheiratet, hat zwei Hunde.

In Berlin auf der Cosmetica hat sie 2021 und 2022 jeweils den ersten Platz als Nachwuchsvisagistin gewonnen, nun will sie mit ihrem Talent auf der Beauty Düsseldorf gegen elf Teilnehmerinnen aus ganz Europa antreten.

Sie selbst mag es natürlich. Dünner, leicht geschwungener Eyeliner, nach oben gebürstete Augenbrauen, sanftes Rouge. „Der Trend geht weg vom kräftigen Instagram-Stil und mehr zu lebendiger Haut, die Struktur zeigt und gesund aussieht“, verrät die fröhliche und unbefangene Frau, die „zum Arbeiten am liebsten völlig natürlich und ungeschminkt geht“. Lange hat sie als Haarmodell gearbeitet. „Seit ich 15 war, hatte ich nicht mehr meine eigene Haarfarbe“, sagt sie und lacht. Im Oktober hat sie ihre Haare mit ihrem Mann komplett abrasiert. „Da waren einfach zu viele Farben drauf, und ich wollte, bevor ich 30 bin, einen kompletten Haarneustart“, erzählt sie und ist froh, dass ihr Mann sie dabei tatkräftig „und ohne zu meckern“ unterstützt hat.

Beim Schminken geht es ihr nicht nur darum, andere besonders schön aussehen zu lassen, sondern auch „kreatives Make-up“ oder Special Effects anzuwenden. „Mit Narben und Wunden. Da lernt man, was wie am besten wirkt.“

Beim Umgang mit Models und Auftraggebern, egal ob Businesskunden oder Bräute, setzt sie „auf eine lockere Atmosphäre. Das Ergebnis viel besser ist, wenn die Leute nicht angespannt sind.“ Sich selbst hat sie schon als alles geschminkt, „weil es einfach richtig viel Spaß macht“.

Ihre Tipps für den Alltag: „Viele denken, dass man sich schminken muss. Dabei ist das Wohlfühlen wichtig. Aber besser auszusehen geht ganz leicht mit etwas Concealer und vor allem Wimperntusche. Da sieht man gleich viel frischer aus.“ Die Augenbrauen sollten betont werden, weil sie dem Gesicht einen Rahmen geben. Das sei vor allem bei Frauen mit hellen Brauen wichtig. Beim Rouge komme es auf die Gesichtsform an. Ihr Tipp: „Zwei Fingerbreit Abstand vom Nasenflügel und nicht zu nah am Auge, sonst wirkt es wie Bindehautentzündung.“ Für den Wettbewerb übt sie zurzeit viel - an sich selber und an Freundinnen. „Ich weiß nicht, was auf mich zukommt, aber ich will unbedingt gewinnen“, sagt Niederländer.

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