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Sicherheit
POII7FI statt Polizei
- vonFlorian Leclercschließen
Der Fall des Mannes, der eine Warnweste mit polizeiähnlicher Aufschrift trug, schlägt Wellen. Die Einsatzkräfte halten an ihrem Anfangsverdacht fest.
Die Aufregung auf Twitter ist groß, das Thema trendet deutschlandweit. In Frankfurt wurde am Dienstag ein Mann kontrolliert, der eine Warnweste trug, auf der vermeintlich „Polizei“ zu lesen war. Schaut man genauer hin, sieht man: Die Buchstaben sind unten abgeschnitten, so dass in etwa „POII7FI“ übrig bleibt. Auf Twitter wurden daraufhin Vorwürfe laut. Die Polizei könne nicht richtig lesen, war noch der freundlichste.
Manche sagten, die Polizei solle lieber Falschparker kontrollieren statt Menschen, die Falschparker zurechtwiesen. Ein User verbündete sich mit dem Kontrollierten: „Je suis POII7FI.“
Auf Twitter teilten mehrere User Fotos von Warnwesten mit ähnlichen Aufdrucken, „POZILEI“ und „POLITEI“. Kaufen lassen sich mit eigenem Schriftzug gestaltete Warnwesten im Internet.
In München waren bereits Autos mit der Aufschrift „POZILEI“ und eines mit „Police“ aufgetaucht. Hier wird laut Münchner Polizei nicht wegen Amtsanmaßung ermittelt, weil kein Landeswappen abgebildet war.
„Wir bleiben bei unserem Anfangsverdacht“
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wollte auf FR-Anfrage zunächst keine rechtliche Einschätzung vornehmen. Isabell Neumann, Sprecherin der Frankfurter Polizei, sagte: „Wir bleiben bei unserem Anfangsverdacht der Amtsanmaßung und des Missbrauchs von Berufsbezeichnungen.“ Das kann eine Geldstrafe nach sich ziehen oder eine Freiheitsstrafe von einem Jahr (Berufsbezeichnungen) beziehungsweise zwei Jahren (Amtsanmaßung).
Der 39-Jährige mit der Warnweste war der Polizei am Dienstag an der Kreuzung Bockenheimer Anlage und Reuterweg aufgefallen. Während der Kontrolle habe ein Autofahrer angehalten. Diesen habe der 39-Jährige aufgefordert, umgehend den Radweg frei zu machen, was der Autofahrer auch getan habe.
„Der Autofahrer hat in diesem Moment geglaubt, ein Polizist habe ihm die Anweisung gegeben“, sagte Polizeisprecherin Neumann.
Schon aus wenigen Metern Entfernung lasse sich auf den ersten Blick nicht mehr unterscheiden, ob auf der Warnweste „Polizei“ oder eine ähnliche Bezeichnung stehe, sagte Neumann. Es könne nicht sein, dass jeder und jede Polizei spiele. „Wer eine solche Warnweste trägt, muss damit rechnen, angezeigt zu werden.“