Frankfurt: Nassauische Heimstätte will weiter Häuser verkaufen

Die Privatisierung in der Frankfurter Siedlung Westhausen schreitet voran. Die Nassauische Heimstätte hält trotz Kritik am Verkauf von Reihenhäusern fest. Die Linke kritisiert das.
Die Nassauische Heimstätte will trotz weiter wachsender Kritik den Verkauf von Reihenhäusern in der Frankfurt Siedlung Westhausen fortsetzen. Das geht aus einer Antwort von Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir auf eine kleine Anfrage der Linken im Landtag hervor. „Eine Änderung des Aufsichtsratsbeschlusses, der den Verkauf der Reihenhäuserin Westhausen zum Gegenstand hat, ist nicht geplant“, teilt der Aufsichtsratsvorsitzende darin mit. Fünf Häuser befänden sich derzeit im Verkaufsprozess. Einen Termin für das Ende der Privatisierung könne das mehrheitlich landeseigene Wohnungsunternehmen nicht nennen, heißt es. Wie lange diese fortgesetzt werde, hänge vom Interesse und den finanziellen Möglichkeiten der Mietenden ab.
Die Nassauische Heimstätte verkauft die Reihenhäuser vorwiegend an bisherige Mieterinnen und Mieter, aber veräußert leerstehende Objekte auch an Dritte, was in Frankfurt immer wieder auf Kritik stößt. Nach einer Aufstellung des Ministeriums wurden seit 2014 genau 232 Häuser verkauft, davon 41 an Dritte.
Die Linke im Römer wirft der Nassauischen Heimstätte einen Instandsetzungsstau vor
Für die Linke im Römer zeigen die Zahlen, dass der Verkauf an Dritte keineswegs ein Einzelfall sei. Zumal inzwischen noch mehr Häuser Eigentümer:innen gehören könnten, bei denen es sich nicht um frühere Mieterinnen und Mieter handelt. Die Nassauische Heimstätte kann den Umfang solcher Weiterveräußerungen der Häuser an Dritte laut Al-Wazir „nicht vollumfänglich nachvollziehen“, widerspricht aber Vorwürfen, sie befördere solche Weiterverkäufe.
Die Linke sieht sich in Al-Wazirs Antworten auch in ihrer Kritik am Instandhaltungsstau in der Siedlung bestätigt. Dass im laufenden Jahr nur 39 000 Euro für Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an den Häusern fließen sollen, hält Eyup Yilmaz für einen Skandal. Der wohnungspolitische Sprecher der Linken wirft dem Unternehmen vor, systematisch verfallene Häuser zu verscherbeln.