Frankfurt: Mord ohne Leiche
Mann aus Offenbach tötete 27-Jährige aus Eifersucht. Opfer aus Frankfurt arbeitete als Prostituierte in Offenbach. Blutspuren in Wohnung gefunden, 27-Jährige bislang noch nicht.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage wegen Mordes gegen einen 44-Jährigen erhoben. Der in Offenbach wohnhafte Mann soll im Oktober vergangenen Jahres in seiner Wohnung eine 27 Jahre alte Frau aus Eifersucht umgebracht haben. Das Problem: Von der Leiche fehlt bislang jede Spur, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Die Frankfurter Behörde ist bislang nur zuständig, weil der Fall mit einer Vermisstenmeldung begann. Die 27-jährige Brasilianerin lebte bis zu ihrem Verschwinden mit ihrer Familie in Frankfurt und absolvierte dort eine Ausbildung zur Altenpflegerin. An den Wochenenden soll sie in Offenbach als Animierdame und Prostituierte gearbeitet haben und dabei auf den Beschuldigten getroffen sein. Dieser, so ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, beanspruchte die junge Frau bald für sich und soll dabei besitzergreifend gewesen sein.
Nach bisherigen Erkenntnissen verabredeten sich die beiden für den Abend des 28. Oktober 2022 zu einem Treffen in der Wohnung des Beschuldigten, wo es zum Streit kam. Aus Zorn über ihr Verhalten soll er sie mutmaßlich im Bereich seines Bettes auf noch unbekannte Weise getötet haben, wobei die Geschädigte erhebliche Mengen Blut verlor. Im Anschluss soll der 44-Jährige den Leichnam an einem noch unbekannten Ort entsorgt haben.
Anlässlich einer Durchsuchung seiner Wohnung Mitte Februar 2023 konnten Blutspuren von der Geschädigten festgestellt werden. Daraufhin erwirkte die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Frankfurt am Main den Erlass eines Haftbefehls gegen den Beschuldigten wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes aus niedrigen Beweggründen.
Nach umfangreichen Fahndungsmaßnahmen konnte der Beschuldigte am 1. März 2023 in Paris durch französische Fahndungsbeamte festgenommen werden. Er wurde am 16. März nach Deutschland ausgeliefert und am Folgetag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Frankfurt am Main zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt. Seitdem befindet sich der Beschuldigte in Untersuchungshaft. Er hat sich bislang nicht zum Tatvorwurf eingelassen. ote