Frankfurt: Mehr Wohnungen in Adolf-Miersch-Siedlung

Die Nassauische Heimstätte will die Adolf-Miersch-Siedlung im Frankfurter Stadtteil Niederrad weiter nachverdichten. Die Linke im Römer hält gar nichts von den Plänen.
Die Nassauische Heimstätte will in der Niederräder Adolf-Miersch-Siedlung mindestens 93 neue Wohnungen durch Nachverdichtung schaffen. Das geht aus einer Aufstellung des Planungsdezernenten Mike Josef (SPD) auf eine Frage der Linken im Römer hervor.
14 der Wohnungen entstehen demnach durch Aufstockung. Die Häuser Jugenheimer Straße 53-57, 59-61 und 63-65 sollen, wie bereits vom Unternehmen mitgeteilt, jeweils zwei zusätzliche Stockwerke bekommen. Nach Josefs Angaben laufen seit November Beratungsgespräche über eine mögliche Aufstockung der Häuserzeile Adolf-Miersch-Straße 32-34 und 40a-40b sowie des Hauses Adolf-Miersch-Straße 18.
Die Nassauische Heimstätte will die 50er-Jahre-Siedlung laut Josef zudem mit Neubauten nachverdichten. Er berichtet von Bauvorbescheiden für die Errichtung von zusammen 75 Wohnungen im Bereich der Häuser Melibocusstraße 48 und 49.
Das mehrheitlich dem Land Hessen gehörende Wohnungsunternehmen lässt die Siedlungshäuser zudem bereits nach und nach modernisieren, was in der Mieterschaft seit Jahren auf Kritik stößt. Erst im September protestierten die Mieterinitiative Adolf-Miersch-Siedlung und die Nachbarschaftsinitiative Nordend, Bornheim, Ostend mit einer Kundgebung gegen das Vorgehen. Die Mieterinnen und Mieter kritisieren etwa, dass die Wohnungsgesellschaft die Kaltmieten in der Siedlung durch die Modernisierung um bis zu zwei Euro pro Quadratmeter erhöht habe.
Die Linke im Römer sieht auch die Wohnbaupläne der Nassauischen Heimstätte für die Siedlung sehr kritisch. Die Antwort des Magistrats mache deutlich, dass das Wohnungsunternehmen ein riesiges Modernisierungs- und Nachverdichtungsprojekt verfolge, sagt Eyup Yilmaz, der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion. Den Mieterinnen und Mieter drohe eine Dauerbaustelle mit Lärm, Dreck und Stress.
Die Linke bezweifelt zudem, dass durch die geplanten Aufstockungen günstiger Wohnraum entstehen wird. Sie fordert den Magistrat auf, die Nassauische Heimstätte dazu zu verpflichten, sozial und bezahlbar zu bauen, um Menschen vor Gentrifizierung und Verdrängung zu schützen.