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Frankfurt: Luminale fällt aus

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Von: Christoph Manus

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Im Frühjahr 2018 gab es die bisher letzte Luminale in Frankfurt. Hier wird die Alte Oper am Vorabend der Eröffnung probeweise illuminiert.
Im Frühjahr 2018 gab es die bisher letzte Luminale in Frankfurt. Hier wird die Alte Oper am Vorabend der Eröffnung probeweise illuminiert. © ROLF OESER

Die Messe Frankfurt sagt das für 2022 geplante Lichtkunst-Festival Luminale aus wirtschaftlichen Gründen ab. Die Licht-Messe „Light + Building“ soll dagegen stattfinden.

Das Frankfurter Lichtkunst-Festival „Luminale“ fällt zum zweiten Mal in Folge aus. Im vergangenen Jahr hatte die Messe Frankfurt die Biennale kurz vor dem geplanten Beginn wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Nun wird es, wie das Unternehmen am Montag mitteilte, auch im kommenden Jahr keine Luminale geben – diesmal aus wirtschaftlichen Gründen. Die nächste Auflage ist für das Jahr 2024 geplant.

„Leider befindet sich die Messe Frankfurt nach eineinhalb Jahren Pandemie nicht in der finanziellen Situation, dieses Projekt zu stemmen“, sagte Messe-Chef Wolfgang Marzin. Er verweist auf „Einschnitte und maximales Effizienzmanagement in allen finanziellen Bereichen, um die Liquidität des Unternehmens zu sichern“. Die Messe Frankfurt müsse sich nun auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. „Und das ist die Durchführung der Light + Building.“ Die Messe für Licht und Gebäudetechnik soll vom 13. bis 18. März auf dem Frankfurter Gelände stattfinden.

Die Messe Frankfurt will sich in der Krise auf ihr Kerngeschäft konzentrieren

Mit der Absage der Luminale reagiert die Messe nach eigenen Angaben zudem auf Bitten der Lichtindustrie. Auch diese konzentriere sich derzeit auf ihr Kerngeschäft und habe daher nicht vorgehabt, sich an der Luminale zu beteiligen, hieß es. Das Licht- und Kulturfestival begleitet die Messe Light + Building seit 2002. Im Jahr 2018 hatte sie mit 150 Lichtinszenierungen in Frankfurt und Offenbach mehr als 250 000 Menschen angezogen.

Die Messe habe geplant, die Luminale stärker zu einer Biennale für Lichtkunst und Stadtgestaltung zu entwickeln – und das mit einem hohen künstlerischen Anspruch und relevanten Themen wie Licht, Architektur, Technologie, Ökologie, das soziale Miteinander in der Stadt. An diesem Konzept werde man festhalten, sagte Marzin.

Die Messe Frankfurt hat 2020 wegen Corona ein hohes Defizit erwirtschaftet

Die Pandemie hat die Messe Frankfurt, die zu 60 Prozent der Stadt Frankfurt und zu 40 Prozent dem Land gehört, massiv getroffen. Das Unternehmen musste von Frühjahr 2020 bis Sommer dieses Jahres so gut wie alle Messen und Veranstaltungen auf dem eigenen Gelände absagen oder verschieben. Für 2020 hat es einen Verlust von 122 Millionen Euro ausgewiesen. Auch für 2021 rechnet es mit einem hohen Defizit. In Frankfurt gibt es noch bis Ende des Jahres Kurzarbeit. Betriebsbedingte Kündigungen hat die Messe ausgeschlossen. Sie nutzt nach eigenen Angaben aber etwa das altersbedingte Ausscheiden von Beschäftigten, um den Personalstand zu reduzieren. Alle Beschäftigten verzichteten zudem auf Teile ihres Gehalts, hieß es.

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