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Konjunkturumfrage
Lockdown bremst Wirtschaft stark
- vonChristoph Manusschließen
Die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Frankfurt blicken wieder besorgter in die Zukunft. Der Lockdown geht bei vielen an die Substanz.
Der fortdauernde Lockdown hat der Wirtschaft in Frankfurt, Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis, die sich im Herbst noch zu erholen schien, einen jähen Dämpfer versetzt. So bewertet die Frankfurter Industrie- und Handelskammer (IHK) die Ergebnisse einer Konjunkturumfrage unter 3000 Mitgliedsunternehmen in der Stadt und den beiden Kreisen. „Ohne die stabilisierende Wirkung der Industrie würden wir uns bereits wieder im Abschwung befinden“, sagte IHK-Präsident Ulrich Caspar am Freitag.
Zwar beurteilen die befragten Betriebe ihre derzeitige Lage etwas besser als im Herbst und deutlich besser als im Frühjahr. Sie blicken aber noch weniger zuversichtlich in die Zukunft als in der jüngsten Konjunkturumfrage. Sorgen bereitet den Unternehmen etwa die Gefahr einer schwachen Inlandsnachfrage. Als zweitgrößtes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung nennen sie die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Vor der Krise hatten die Unternehmen lange stets den Fachkräftemangel als größtes Problem bezeichnet.
IHK-Präsident warnt vor noch härterem Lockdown
Caspar warnt dringend vor einer Ausweitung des Lockdowns. Schon die derzeitigen wirtschaftlichen Beschränkungen gingen vielen Unternehmen in der Region an die Substanz. „Eine Ausweitung auf die Industrie würde dem derzeitigen Stabilitätsanker der Wirtschaft den Boden entziehen.“
Von der Politik erwartet die IHK eine „nachvollziehbare Strategie, auf die sich die Unternehmen einstellen können“. Die negativen Werte der IHK-Umfrage zeigten schließlich, wie groß die Fragezeichen seien, wie es weitergehe, sagt Caspar.