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Frankfurt liest: Streulicht auf Autorin Deniz Ohde

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Von: Oliver Teutsch

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Organisatorin Sabine Baumann freut sich sehr auf Autorin Deniz Ohde. Foto: Christoph Boeckheler
Organisatorin Sabine Baumann freut sich sehr auf Autorin Deniz Ohde. Foto: Christoph Boeckheler © Christoph Boeckheler

Noch nie war eine Autorin so präsent wie bei dieser Auflage von „Frankfurt liest ein Buch“. 77 Veranstaltungen, Ohde ist bei 24 davon dabei.

Nicht weniger als zwei Dutzend Mal wird Deniz Ohde Veranstaltungen beim diesjährigen Lesefestival persönlich bereichern. Die junge Autorin des Romans „Streulicht“ wird in der Zeit vom 24. April bis zum 8. Mai aus ihrer Wahlheimat Leipzig anreisen und im Frankfurter Nordend Quartier nehmen, wie Sabine Baumann, die Vorsitzende des Vereins „Frankfurt liest ein Buch“, bei der Präsentation des Programms am Dienstag verriet und im Hinblick auf Autorin Ohde ergänzte: „Sie ist sehr motiviert.“

Das für die 14. Auflage des Festivals ausgewählte Buch schildert die Jugend eines Arbeiterkinds im Schatten des Industrieparks Höchst tief im Frankfurter Westen. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) lobte das Buch als „großartig“ und verglich Ohdes Erzählkunst und Herangehensweise mit jener Peter Handkes, der sich eine Stadt auch „vom Rand her“ erschließe.

Ohde hat 2011 in Frankfurt ihr Abitur nachgeholt, nachdem sie auf dem klassischen Schulweg zunächst gescheitert war. Ihr Debütroman hat stark autobiografische Züge. Ihren Lehrern stellt Ohde im Roman kein gutes Zeugnis aus. Kein Wunder, dass der Roman in Schulen besondere Aufmerksamkeit genießt und daher in diesem Jahr auch wieder besonders viele Schulen unter den Veranstalter:innen sind. „Dieses Buch rennt offene Türen ein“, betonte Organisatorin Baumann.

Deniz Ohde lässt es sich daher nicht nehmen, auch selbst einige der interessierten Schulen zu besuchen. Nicht alle Veranstaltungen sind öffentlich, aber in der Josephine-Baker-Gesamtschule am Riedberg (3. Mai), der Ludwig-Erhard-Schule in Unterliederbach oder der Schillerschule in Offenbach (beides am 5. Mai), können Interessierte mit dabei sein.

Frankfurt liest ein Buch

77 Veranstaltungen weist das diesjährige Programm auf. Die Veranstaltungsorte gehen wie immer weit über Frankfurt hinaus. Mit Hainburg ist auch erstmals eine Gemeinde aus dem Offenbacher Land mit dabei.

Die Eröffnungsveranstaltung ist am 24. April, 19.30 Uhr, in der Nationalbibliothek.

Einen Überblick gibt es unter www.frankfurt-liest-ein-Buch.de ote

Die Veranstaltungsorte gehen aber natürlich weit über Schulaulen hinaus. Ob in Museen, Buchhandlungen oder auch in einem Mode-Laden in Sachsenhausen haben sich Kreative Möglichkeiten ausgedacht, mit dem Buch in Kontakt zu kommen.

Da Ohde türkische Wurzeln hat, spielt auch das Thema Migration und Migrationsliteratur in diesem Jahr eine Rolle beim Lesefest. Mit ihrer Schriftsteller-Kollegin Fatma Aydemir wird sich Ohde daher im Mousonturm (29. April) über die Rolle migrantischer Herkunftsgeschichten unterhalten. „Eine ganz spannende Veranstaltung“, wie Programmchef Lothar Ruske befand. Auch die Frankfurter Rundschau als Medienpartnerin des Lesefestes wird eine Veranstaltung mit Deniz Ohde ausrichten. Im Museum für Kommunikation wird es am 27. April um Bildungsgerechtigkeit und die Suche nach der eigenen Identität gehen.

Wer das 32 Seiten starke Programmheft durchstöbert, wird womöglich auf den ein oder anderen Namen stoßen, der nicht sofort mit Literatur in Zusammenhang gebracht wird. Bei der Abschlussveranstaltung am 6. Mai, zwei Tage vor dem eigentlichen Ende des Festivals, wird mit Nadja Benaissa eine Sängerin der No Angels auf der Bühne stehen. Benaissa wird im Roman erwähnt und passt zum Thema der Abschlussveranstaltung im Literaturhaus: Pop und Jugendkultur der 90er Jahre. Wie blicken beide Frauen auf jene Zeit zurück? Denn, natürlich, auch bei dieser Veranstaltung wird Deniz Ohde mit dabei sein.

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