Frankfurt: Land soll Bühnenbau mitfinanzieren

Die Linke im Römer fordert das Land Hessen und Kommunen auf, sich an den Kosten für den Neubau der Städtischen Bühnen Frankfurt zu beteiligen.
Der Neubau der Städtischen Bühnen in Frankfurt, für den derzeit drei Varianten im Gespräch sind, wird aller Voraussicht nach 1,3 Milliarden Euro kosten. Die Linke im Römer fordert das Land Hessen und weitere Kommunen auf, sich an den Kosten zu beteiligen.
„Es müssen dringend Finanzierungsmittel vom Land Hessen sowie von umliegenden Kommunen wie etwa Eschborn eingefordert werden. Diese externen Mittel sind nötig, um die gewaltige Summe überhaupt aufbringen zu können“, sagte Michael Müller, der kulturpolitische Sprecher der Linken im Römer.
Architektonisch verwies Müller auf die Isarphilharmonie in München, wo ein moderner Konzertsaal in ein bestehendes Gebäude eingefügt wurde. Die Bauzeit habe nur drei Jahre gedauert.
Aktionsgemeinschaft lehnt Spiegellösung ab
Das ist bei den Städtischen Bühnen allerdings nicht zu erwarten. Dort wird ein Baubeginn frühestens 2027 erwartet. Das Schauspiel könnte bis 2031, die Oper bis 2036 fertig sein. Bauen im Bestand hat die Römer-Koalition bereits ausgeschlossen.
Vom denkmalgeschützten Wolkenfoyer sind laut Bericht der Stabsstelle Städtische Bühnen nur wenige Originalteile aus der Zeit um 1963 erhalten und wiederverwertbar: Befestigungselemente der Glasfassade, Aluminium-Brüstungen, Garderobenständer. Die Glasscheiben sollen nicht erhalten bleiben. Das Wolken-Kunstwerk schon. Die Baudekoration und das Treppengeländer des Schauspiels von 1902 wurden nicht als erhaltenswert gekennzeichnet.
Dagegen regt sich Protest der Aktionsgemeinschaft Schauspielhaus, die einen Bürgerentscheid für das rekonstruierte Schauspielhaus einklagen will. Eine Spiegellösung mit der Oper in den Wallanlagen direkt an der Gallusanlage und dem Schauspiel auf dem Willy-Brandt-Platz verstellt laut Initiative den Blick etwa auf den Fürstenhof und verbaut die durch eine Servitut geschützten Wallanlagen. Zahlreiche Bäume müssten gefällt werden, so die Initiative unter Vorsitz von Tobias Rüger und Thomas Mann (CDU). „Die neue Oper gehört an die Neue Mainzer Straße.“
An der Neuen Mainzer Straße müssten 17 Bäume für die Oper gefällt werden, wie der Stabsstellenbericht verrät, an der Gallusanlage 16 Bäume. Neben der Spiegellösung können sich die Stadtverordneten noch für eine Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz oder die Kulturmeile mit Schauspiel am Willy-Brandt-Platz und Oper an der Neuen Mainzer Straße entscheiden.