Frankfurt: Weltkulturen im neuen Wolkenkratzer

Im Frankfurter Bankenviertel entsteht mit vielen Jahren Verzögerung ein 205 Meter hoher Büroturm. Der Komplex soll auch Platz für das Museum der Weltkulturen bieten.
Frankfurt – Mehr als 20 Jahre nach den ersten Plänen beginnen am Knick der Neuen Mainzer Straße im Frankfurter Bankenviertel die Arbeiten an einem neuen Bürohochhaus. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die das Grundstück im Sommer 2018 erwarb, hat jetzt das Bauunternehmen Ed. Züblin mit dem Bau des Turmes beauftragt, der 205 Meter in die Höhe ragen soll. Der Abriss von Bestandsgebäuden soll noch in diesem Monat beginnen.
Der „Central Business Tower“ entsteht nach Plänen des Frankfurter Architekturbüros KSP Engel, das bereits im Jahr 2001 den Wettbewerb zum Bau eines Hochhauses auf dem Areal gewonnen hatte. Das 52-geschossige Hochhaus soll aus zwei Teilen bestehen, die sich leicht versetzt gegenüberstehen und durch eine Fuge miteinander verbunden sind. Das denkmalgeschützte Gründerzeit-Gebäude auf dem Areal wird nach Mitteilung des Büros um einen dem Bestand angepassten Neubau ergänzt.
Auf dem Nachbargrundstück könnte das neue Opernhaus entstehen
66 000 Quadratmeter Bürofläche und 6250 Quadratmeter Fläche für eine öffentliche Nutzung sollen in dem neuen Hochhauskomplex im Bankenviertel Platz finden. Einen Teil der Fläche soll das Museum für Weltkulturen erhalten, das im vierten Obergeschoss des Sockelgebäudes eine Dependance einrichten will. Entsprechende Pläne hatten Helaba und Stadt im Mai 2020 bekannt gemacht. Damals hieß es, dort könnten etwa Wechselausstellungen mit Objekten gezeigt werden, die in den Villen am Schaumainkai nicht präsentiert werden könnten. Nach einem Zeitplan von KSP Engel könnten die ersten Mieter im Jahr 2027 ihre Räume im „Central Business Tower“ beziehen.
Frankfurt: Neuer Wolkenkratzer soll auch „Solarkraftwerk“ sein
Neue Verbindungen von der Neuen Mainzer Straße in die Wallanlagen sollen entstehen. Bei der Energieversorgung setzt KSP Engel unter anderem auf Photovoltaikmodule in der Fassade. Die Rede ist von einem „Solarkraftwerk“.
Auf dem angrenzenden Grundstück der Frankfurter Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße, das ebenfalls der Helaba gehört, könnte nach Vorstellungen von Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) ein neues Opernhaus entstehen. Zu welchen Konditionen die Stadt dort bauen könnte, ist aber noch unklar. (Christoph Manus)