1. Startseite
  2. Frankfurt

Offener Brief: Geplante Neugestaltung der Töngesgasse stößt auf Widerstand

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Christoph Manus

Kommentare

Die Stadt Frankfurt will die Töngesgasse verkehrsberuhigen, doch IHK und Geschäftsleute stellen sich gegen die geplante Neugestaltung.

Frankfurt – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt und die Interessengemeinschaft Töngesgasse wenden sich in einem offenen Brief an den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Majer (Grüne) gegen die von der Stadt geplante Neugestaltung der Innenstadtstraße. Dort soll es nach einem Konzept, das im März im Ortsbeirat 1 vorgestellt wurde, unter anderem weniger Parkplätze, dafür mehr Grün, bessere Radwege und mehr Flächen für die Außengastronomie geben.

Die IHK und die Geschäftsleute kritisieren insbesondere, dass die Pläne der Stadt zu einer schlechteren Erreichbarkeit der Töngesgasse mit dem Auto führten. In dem offenen Brief, den 17 Unternehmen unterzeichnet haben, warnen sie etwa davor, die Zufahrt über den Kornmarkt zu sperren. Wenn die Töngesgasse nur noch über die Katharinenpforte erreichbar sei, führe das zu großen Umwegen für die Kundschaft und für Lieferant:innen. „Im Ergebnis könnten dem Einzelhandel die gerade in dieser Einkaufstraße wichtigen und unverzichtbaren Autokunden ausbleiben und die Sichtbarkeit der Geschäfte würde zudem leiden“, heißt es in dem Schreiben an Majer.

Kurzzeitparkplätze dringend benötigt: IHK schlägt in Frankfurt Alarm

Aus dem selben Grund stellen sich die Geschäftsleute und die IHK auch gegen den geplanten Wegfall von Kurzzeitparkplätzen auf der Nordseite der Töngesgasse. Diese seien wichtig, damit die Kundinnen und Kunden Waren einladen können und eine kurze Besorgung erledigen, heißt es.

Geschäftsleute in der Töngesgasse fordern in einem offenen Brief, dass es dort weiterhin Kurzzeitparkplätze gibt.
Geschäftsleute in der Töngesgasse fordern in einem offenen Brief, dass es dort weiterhin Kurzzeitparkplätze gibt. © peter-juelich.com

„Die Frage, was es für eine solche Einkaufsstraße bedeutet, wenn man den Autoverkehr stark einschränkt, wird offenbar zu wenig bedacht“, warfen IHK-Präsident Ulrich Caspar und Sibylle Zolles, die Vorsitzende der IG Töngesgasse am Freitag der Stadt Frankfurt vor. Zolles hatte bereits im März im Ortsbeirat 1 vor einem Wegfall der Parkplätze gewarnt. Majer hatte ihr damals entgegengehalten, dass ein Auto, das stundenlang stehe, nichts zum Umsatz beitrage, eine attraktivere Straße aber schon. (Christoph Manus)

Erst kürzlich hatten Radfahrer beim „Park(ing) Day“ in der Töngesgasse in Frankfurt zum sechsten Mal demonstriert, dass ein Parkplatz auch für Kunst und Kultur genutzt werden kann.

Auch interessant

Kommentare