Frankfurt: Hausprojekt auf Suche nach Räumen

Im besetzten Haus im Frankfurter Gallus leben nun 30 vorher wohnungslose Menschen. Doch diese Lösung endet am 30. April. Und die Suche nach einem Folgeobjekt ist schwierig.
In dem Anfang Dezember besetzten Wohnhaus an der Frankfurter Galluswarte leben seit Mitte Januar etwa 30 zuvor wohnungslose Menschen. Das hat die Initiative „Ada Kantine“, die bei dem ehrenamtlichen Projekt mit dem Kollektiv „Freiräume statt Glaspaläste“ und der Gruppe „Projekt Shelter“ zusammenarbeitet, am Mittwoch mitgeteilt. Im Haus Günderrodestraße 5 hätten Menschen ein Zuhause gefunden, die auf dem Wohnungsmarkt so gut wie keine Chance hätten. „In dem Hausprojekt fühle ich mich wieder als Teil einer Gemeinschaft“ wird ein Bewohner zitiert. Im Haus seien zudem offene Räume für aktivistische Gruppen und Veranstaltungen entstanden.
Die Gruppen dürfen das zuvor leerstehende Haus nach einem kurz vor Weihnachten mit der „FAZ“ als Eigentümerin und der zur Hälfte der Stadt gehörenden Gesellschaft KEG als Mieterin geschlossenen Gestattungsvertrag allerdings nur noch bis 30. April nutzen. Danach soll das Gebäude im früheren Zeitungsviertel abgerissen werden, wie das gesamte Areal zwischen Mainzer Landstraße und Frankenallee dem Neubauquartier „Hellerhöfe“ weichen. Auf dem Grundstück soll eine Schule entstehen.
Die Gruppen und die Bewohner:innen des Hauses hoffen darauf, ein Folgeobjekt zu finden, das sie langfristig nutzen können. Die Suche gestalte sich trotz Unterstützung von Bau- und Immobiliendezernentin Sylvia Weber (SPD) aber schwierig, hieß es am Mittwoch. Und so drohten die Menschen, die derzeit im Haus leben, erneut obdachlos zu werden. Deshalb bitten die Initiativen auch die Stadtgesellschaft um Unterstützung für ihr Projekt. cm