1. Startseite
  2. Frankfurt

Süße Gänseküken am Main ein beliebtes Fotomotiv – Stadt erinnert an Verbot

Erstellt:

Von: Sebastian Richter

Kommentare

In Frankfurt sind vor allem am Main zahlreiche Gänsefamilien unterwegs. Auch wenn sie niedlich sind: Füttern sollte man sie auf keinen Fall.

Frankfurt – Die flauschigen und braungefleckten Küken sind derzeit wieder ein beliebtes Fotomotiv in Frankfurt: Der Nachwuchs von Nil-, Kanada-, und Graugänsen ist unter anderem am Mainufer unterwegs, gut behütet von den Vogeleltern. Die Stadt ruft dazu auf, die Tiere nicht zu füttern und erinnert an das entsprechende Verbot.

Füttern trage dazu bei, dass sich Hotspots mit besonders vielen Gänsen bildeten, teilte das Grünflächenamt mit. Zudem ist das Füttern gefährlich für die Vögel, es kann zu schweren Krankheiten wie etwa zu Kippflügeln führen, eine Fehlbildung, bei der Federn nach außen stehen. Grund ist unnatürliche Fütterung, etwa mit Brot.

Nilgänse in Frankfurt: Bitte nicht füttern!
Nilgänse in Frankfurt: Bitte nicht füttern! © Frank Rumpenhorst/dpa

Nilgans als invasive Art: Bedroht der Vogel die heimische Ökologie?

Die Nilgans ist in Deutschland eigentlich nicht heimisch. Sie stammt ursprünglich – wieder Name schon nahelegt – aus Afrika, insbesondere Ägypten. Seit 2017 steht sie auf der „Unionsliste“ invasiver Arten. Die EU sammelt auf dieser Liste Tier- und Pflanzenarten, die Lebensräume, Arten oder Ökosysteme fern ihrer Heimat bedrohen und die biologische Vielfalt beschädigen könnten. Auf dieser Liste ebenfalls vertreten: die Asiatische Hornisse. Das Insekt bereitet hessischen Imkern Sorge um ihre Bienen.

Inwiefern die Nilgänse das Ökosystem in Hessen beeinflussen, ist derweil nicht sicher. Immer wieder werde vermutet, dass die Nilgans „andere Wasservogelarten verdrängen könnte“, schreibt der Naturschutzbund (NABU) auf seiner Website. Dem Vogel werde nachgesagt, besonders in Nestnähe aggressiv zu werden – was schließlich zur Aufnahme auf der Unionsliste geführt habe. Belege gebe es aber keine. „Neueste Studien, zum Beispiel aus Hessen, sprechen eher dafür, dass sich Nilgänse ohne nachweisbare negative Effekte auf andere Arten in neuen Gebieten ansiedeln.“

Auch die Kanadagans ist ein sogenannter Neozoen. Sie hat sich im Gegensatz zur Nilgans in Deutschland „sehr erfolgreich eingebürgert“, so der NABU. Nach der Graugans ist sie inzwischen in Deutschland die zweithäufigste Gänseart. (spr/dpa)

Auch interessant

Kommentare