Frankfurt: Frieda im Unverpackt-Laden

Ostend Buchautorin erklärt Kindern, wie sie Müll trennen oder ganz vermeiden können
Bei Frieda Zuhause quillt der Abfalleimer über. Wo kommt nur der ganze Müll her, fragt sich das kleine Mädchen, als sie morgens vergeblich versucht, den leeren Karton ihres Müslis in die volle Tonne zu stopfen. Und auf dem Frühstückstisch stehen noch weitere Joghurtbecher und Milchtüten, die weggeworfen werden müssen. Dass es auch ohne Verpackungen gehen kann, erfährt Frieda in einem sogenannten Unverpackt-Laden, der in ihrer Nähe gerade eröffnet hat.
Das Mädchen ist die Hauptfigur des Kinderbuchs „Frieda im Unverpackt-Laden“ von Katharina König. Es ist das erste Buch der im Ostend lebenden Autorin. Sie habe sich schon oft darüber geärgert, dass man „1000 Verpackungen nach Hause bringt, wenn man vom Einkaufen kommt“, erklärt sie, wie sie auf die Idee für das Buch gekommen ist.
Da ihr Partner in einem Unverpackt-Laden arbeitet, weiß sie, dass viele Produkte auch lose gekauft werden können. Dort habe sie auch mitbekommen, wie spannend es für Kinder ist, selbst mit den Waren in Kontakt zu kommen und Nudeln, Bohnen und Müsli eigenständig abfüllen zu können. Auch habe sie sich schon immer gerne mit Kindern und Jugendlichen befasst, sagt König, die Sonderpädagogik studiert hat.
Da Müllvermeidung ein hochaktuelles Thema ist, habe sie geschaut, ob es ein Buch für Kinder im Kindergartenalter gibt, in dem das Konzept erklärt wird. Da sie nicht fündig wurde, habe sie sich kurzerhand selbst eine Erzählung ausgedacht. „Schon als Kind hatte ich Freude daran gehabt, mir Geschichten auszudenken.“ Ihre erste Zuhörerin sei ihre Großmutter gewesen. Wenn sich König jetzt etwas ausdenkt, erzählt sie es ihren drei und fünf Jahre alten Nichten, die auch den Text über Frieda vorgelesen bekamen, bevor er gedruckt wurde, „ich wollte wissen, was lustig oder was etwa zu lang ist“.
Katharina König möchte das Thema in ihrem Buch auf spielerische Weise näher bringen, „ohne erhobenen Zeigefinger“. Weshalb auch viel Humor auf den Seiten vorkomme. Sie möchte mit der Geschichte an die Lebenswelt der Kinder anknüpfen. „Es geht nicht darum, möglichst viele Fakten zu transportieren.“
Bevor Frieda das Geschäft erstmals besucht, weiß sie nicht, wie es in einem Unverpackt-Laden aussieht. Sie stellt sich vor, dass in den Regalen haufenweise Reis, Nudeln und Gummibärchen herumliegen, Stapel von einzelne Klopapierrollen und ein Berg mit dem Inhalt von mindestens 100 Zahnpastatuben. Wie es dann tatsächlich ist, erfährt sie bei Besuchen mit ihren Eltern, bei denen sie auch einen Blick ins Lager eines Unverpackt-Ladens werfen darf. Und sich die Zutaten für einen Schoko-Banane-Kuchen eigenständig zusammensuchen kann. Später besucht sie das Geschäft auch mit ihrer Kindergartengruppe.
Noch ist offen, ob es das einzige Buch von Katharina König bleiben wird, die bei der gemeinnützigen Organisation Kinderhelden arbeitet, die Kindern mit erschwerten Startbedingungen frühzeitig bessere Bildungschancen eröffnen will. Denkbar sei auch, dass sie noch mehrere Geschichten mit der kleinen Frieda als eine Art Kinderbuchreihe veröffentlicht.
Das Buch mit Illustrationen von Laura Tschorn ist seit kurzem im Buchhandel erhältlich und kostet 14 Euro.