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Frankfurt: Finanzhilfe für Familien schwer kranker Kinder

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Von: Steven Micksch

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Auch spezielle diagnostische Geräte finanziert die Kinderhilfestiftung mit.
Auch spezielle diagnostische Geräte finanziert die Kinderhilfestiftung mit. © privat

Die Kinderhilfestiftung aus Frankfurt bietet finanzielle Unterstützung für Familien und fördert Projekte in der Region.

Wenn Eltern sich unvermittelt um ein chronisch krankes oder behindertes Kind kümmern müssen, sind viele oftmals zunächst überfordert. Aber auch Jahre später kann es immer noch Schwierigkeiten bei Finanzierungen von Therapien oder anderen alltäglichen Dingen geben. Gut wenn es Institutionen wie die Kinderhilfestiftung gibt. Der gemeinnützige Verein aus Frankfurt hilft dabei, chronisch kranken, misshandelten, behinderten und benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Michael Henning ist seit gut zwei Jahren der Vorstandsvorsitzende des 1982 gegründeten Vereins. „Nehmen wir als Beispiel ein chronisch krankes Kind. Dort fangen die Probleme zu Hause bereits an“, sagt der 55-Jährige. Das Kind müsse zu Therapien gefahren werden, das Haus und eventuell das Auto müssten umgebaut werden. „Klar gibt es Zuzahlungen, aber selten werden alle Kosten übernommen.“ In solchen Fällen könne man sich an die Kinderhilfestiftung wenden. Henning versprich schnelle und unbürokratische Hilfe. „Einmal im Monat entscheiden wir über Anträge.“ Bis zu 40 Einzelanträge sind es im Jahr, 500 000 bis 700 000 Euro stehen in jedem Jahr in etwa zur Verfügung. 2020 wurden sogar 1,1 Millionen Euro ausgegeben.

Finanziert werden die Hilfen durch Spenden. „100 Prozent unserer Spenden fließen in die Projekte“, sagt Henning. Sonstige Kosten würden durch die Beiträge der rund 400 Mitglieder finanziert. Der Vorstand arbeite komplett ehrenamtlich.

In den zurückliegenden Corona-Jahren sei das Spendenaufkommen spürbar zurückgegangen. Spendensummen aus Veranstaltungen oder von Jubiläumsfeiern würden fehlen. „Wir hatten hohe Rücklagen. Das hat uns geholfen.“ So konnte einzelnen Familien weiter geholfen werden, sei es durch die Anschaffung eines Treppenlifts, eines Autos oder eines Tablets, dass die Kommunikation per Augensteuerung ermöglicht.

Doch die Kinderhilfestiftung wird auch an anderen Stellen aktiv: Sie finanziert etwa Geräte für Kliniken in der Rhein-Main-Region, wenn diese Verbesserungen bei Diagnostik oder Therapie ermöglichen. Auch neue Wege bei medizinischen Behandlungen werden anschubfinanziert.

Konkrete Projekte, die bisher unterstützt wurden, waren etwa Hessens erste Frauenmilchbank im Jahr 2019 oder die Kinderschutzambulanz am Universitätsklinikum vor zehn Jahren, die mittlerweile in den Regelbetrieb übergegangen ist. Ein aktuelles Projekt ist die Psychologische Soforthilfe Frankfurt an der Uniklinik. Dort erhalten Kinder und Jugendliche innerhalb von 14 Tagen einen kostenlosen Termin bei einer Therapeutin oder Therapeut.

„Das Angebot ist Anfang September gestartet und hilft jetzt bereits bei 15 Fällen pro Woche“, sagt Henning. Die Kinderhilfestiftung gibt 400 000 Euro für zwei Jahre. Durch Corona hat die psychologische Hilfe für junge Menschen nochmal an Bedeutung gewonnen. Gleiches gilt auch für das Projekt „Saubere Kinderhände“, das an Grundschulen in der Region realisiert wurde. Ständer mit Desinfektionsmittel und kindgerechte Hygienehinweise sollen helfen, den Schulalltag für Kinder und Lehrkräfte sicherer zu machen.

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