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Frankfurt Fashion Lounge geht weiter: Pariser Chic in der Stadt

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Von: Kathrin Rosendorff

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Maßschneider-Azubi Tinashe Hlanguyo zeigt seine eigene Kreation..
Maßschneider-Azubi Tinashe Hlanguyo zeigt seine eigene Kreation.. © Monika Müller

Zum vierten Mal präsentieren Nachwuchs-Talente ihre Kollektion und ihr Handwerk bei der Frankfurt Fashion Lounge im Hotel Sofitel unweit der Alten Oper. Als Moderatorin springt spontan Kim Hnizdo, die 2016-Gewinnerin von Heidi Klums Germany’s Next Topmodel, ein.

Kim Hnizdo läuft nervös in ihrem stylischen schwarzen Hosenanzug und der lässig gebundenen Krawatte auf und ab im ersten Stock des Hotels Sofitels unweit der Alten Oper. In wenigen Minuten geht an diesem Freitagmittag die erste Runway-Show der bereits vierten Frankfurt Fashion Lounge los. Aber die 2016-Gewinnerin von Heidi Klums Germany’s Next Topmodel fürchtet nicht etwa den Laufsteg.

Schließlich ist die 26-jährige Hessin, die mittlerweile in Frankfurt und London lebt, immer noch als Model erfolgreich und routiniert. Aber heute ist sie als Moderatorin bei der Eröffnung der dreitägigen Frankfurt Fashion Lounge eingesprungen. „Ich muss sonst nur gut aussehen, heute muss ich auch reden“, sagt Hnizdo und lacht. Das mit dem Reden und Moderieren macht Hnizdo aber ziemlich gut. Ihre einstige Mentorin Klum wäre bestimmt stolz.

Apropos Mentor:innen: Neben Catwalks und Panels geht es bei der Frankfurt Fashion Lounge eben nicht nur darum, regionalen Designer:innen und anderen Mode-Kreativen eine Bühne zu bieten. Es soll ihnen auch bei ihrer Arbeit „der Rücken gestärkt werden“, wie einer der Mentoren, Matthias Gruner, zweiter Teil des Frankfurter Labels Leonid Matthias, betont.

Diesmal ist die Veranstaltung inspiriert von der Pariser Mode 1970 unter dem Motto „Le Chic Parisien“: Passend dazu präsentieren zwölf junge Talente der Schule für Mode und Bekleidung ihre Kollektion „Chez Mon Âme“. Das Besondere: Die Maßschneider-Auszubildenden laufen dabei selbst als Model. Unter ihnen Nasrin Zamarai (20): Sie trägt ein schlichtes weißes Hemdkleid mit großen Manschetten. Ihr Mitschüler Tinashe Hlanguyo (20) zeigt seinen lässigen orangefarbenen Mantel. Es sei ein schönes Gefühl und eine tolle Möglichkeit, ihre Kreationen hier zeigen zu dürfen.

Warum haben sie alle auf dem Catwalk ihre Strumpfhosen über die Schuhe gezogen? Zamarai sagt: „Eine Mitschülerin hatte das gemacht, weil ihre Schuhe nicht zu ihrem Look passten. Unsere Lehrer fanden das aber so cool, dass wir das alle gemacht haben.“

Die Designer:innen Oxana Jemeljanov, Maurice Martinez, Deepika Khatri und Livia Schygulla lassen Models ihre Kreationen präsentieren. Besonders auffallend ist das coole bauchfreie weiße Hochzeitskleid mit goldenen Punkten von Deepika Khatri. Die gebürtige Inderin ist eine der Vorjahresteilnehmenden des Fashiondesigner Mentoring Programm. Ab Februar geht das Programm in die zweite Runde. Ob es mit der Frankfurt Fashion Week, die nicht zur Lounge gehört und diesen Winter ausgesetzt ist, dann im Sommer weitergeht, das bleibt weiter unklar.

Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) spricht begeistert davon, dass ihr die Frankfurt Fashion Lounge „unter die Haut geht“ und die Wirtschaftsförderung weiter die Veranstaltung unterstützen will. „Es gibt unglaubliche Modeschöpfer“ in der Stadt, die die Stadtpolitik auch sichtbar machen sollte.“

Deutlichere Worte findet die Initiatorin der Frankfurt Fashion Lounge, Sevinc Yerli. Sie will, dass die Frankfurt Fashion Week im Sommer offiziell weitergeht: „Wir wünschen uns mehr Beständigkeit und dass Frankfurt aus dem Dornröschenschlaf aufwacht.“

Die Frankfurt Fashion Lounge geht an diesem Wochenende weiter. www. frankfurtfashionlounge.de

Designerin Deepika Khatri (rosa Kleid) und ihr Model
Designerin Deepika Khatri (rosa Kleid) und ihr Model © Monika Müller

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