Etwa die Hälfte des Nahverkehrs in Frankfurt ist barrierefrei - VGF baut Stationen um
Die VGF baut auch in diesem Jahr weitere Stationen um. Es wird aber noch Jahre dauern, bis der Nahverkehr komplett barrierefrei ist.
Frankfurt - In Frankfurt will die Verkehrsgesellschaft VGF auch in diesem Jahr wieder mehrere Haltestellen barrierefrei umbauen. Die Novelle des Personenbeförderungsgesetzes, die 2013 in Kraft trat, gab vor, dass der öffentliche Nahverkehr bis Anfang 2022 barrierefrei sein sollte. Diese Zeit hat aber nicht gereicht, eine Infrastruktur anzupassen, die in Jahrzehnten entstanden ist.
VGF-Sprecher Bernd Conrads begründet das unter anderem mit den Planfeststellungsverfahren, die zum Umbau von Straßenbahn- und U-Bahn-Haltestellen nötig sind. Ein Planfeststellungsverfahren kann bis zu drei Jahre dauern.
Barrierefreier Nahverkehr in Frankfurt - 200 Bushaltestellen befinden sich im Umbau
Außerdem seien in Frankfurt zahlreiche weitere Belange zu berücksichtigen: das Verlegen von Leitungen, das Andienen von Baustellen, die Sanierung von Straßen. „Dazu zählen notwendige und längerdauernde Abstimmungen“, sagt er. Fast alle nicht barrierefreien Haltestellen befänden sich im Stadtzentrum oder an Straßen mit komplizierten Verkehrsführungen. Von 1400 Bushaltestellen seien mittlerweile 780 barrierefrei (56 Prozent). Aktuell befänden sich knapp 200 Bushaltestellen beim Umbau in der Planung oder der Umsetzung, teilte er mit.

Von den 136 Straßenbahnhaltestellen sind den Angaben zufolge 72 barrierefrei (53 Prozent). Der Ausbau werde in den kommenden Jahren auf Basis einer Prioritätenliste weitergeführt. Aktuell sei der Umbau von 13 Haltestellen in der Planung. In diesem Jahr strebt die VGF den barrierefreien Umbau der Stationen Hospital zum Heiligen Geist (Linie 18) und Stresemannallee/Gartenstraße (Linie 15) ab Sommer an. Außerdem den Umbau der Stationen Lokalbahnhof /Textorstraße (Linien 15, 16, 18) und Stresemannallee/Mörfelder Landstraße (Linie 18) ab Herbst.
Am weitesten ist die Barrierefreiheit bei den U-Bahnen-Stationen. 82 der 84 U-Bahn-Stationen sind laut VGF barrierefrei ausgebaut. Die Stationen Niddapark und Römerstadt sollen bis Ende 2024 folgen.
82 von 84 U-Bahn-Stationen in Frankfurt bereits barrierefrei
Die Arbeiten an der Station Römerstadt sollen im Herbst dieses Jahres beginnen. Die Station bekommt zwei Aufzüge. Ein Steg wird das Dach der Station mit der Brücke „In der Römerstadt“ verbinden., wo die Buslinie M60 hält.

Die Station Niddapark soll während des Baus der S-Bahn-Station Ginnheim barrierefrei werden. Wie die Bahn mitteilte, strebt sie den Bau der S-Bahn Ginnheim bis Ende 2024 an. An der Station Niddapark muss lediglich ein Aufzug in den vorhandenen Schacht eingebaut werden.
VGF plant Erneuerung der Rolltreppen - Konstablerwache und Bockenheimer Warte im Blickpunkt
Auch die Erneuerung von acht Rolltreppen ist laut VGF in diesem Jahr geplant – an den Stationen Konstablerwache, Bockenheimer Warte und Leipziger Straße. Die Deutsche Bahn will im Zuge des Ausbaus zwischen Frankfurt und Bad Vilbel die Stationen entlang der Bahnstrecke bis Ende des Jahres barrierefrei umbauen. Der Bahnhof Griesheim soll im Jahr 2026 barrierefrei sein. (Florian Leclerc)
Die Lichtinstallation in der B-Ebene der U-Bahn-Station Höhenstraße in Frankfurt wurde restauriert und ist Treffpunkt und Drehort für K-Pop-Tanzgruppen.